Lange war es still um die Hochrheinautobahn A98, aber jetzt kommt wieder Bewegung in das Großprojekt: In wenigen Tagen, am Freitag, 17. März, wollen die Autobahnplaner der Deges zeigen, wie eine Trasse im Abschnitt 8/9 der Autobahn verlaufen könnte. Eine besonders spannende Frage, denn bislang herrschte hier – zwischen der Abfahrt Hauenstein im Westen und der Anschlussstelle Tiengen im Osten – vor allem Ungewissheit und zuweilen vielleicht auch ein bisschen Ratlosigkeit.

Das soll sich nun ändern.

Diese Informationen gibt es am 17. März

Die Deges präsentiert die Vorzugstrasse in der Waldshuter Stadthalle (Friedrichstraße 9, Waldshut-Tiengen). Los geht es am 17. März ab 17 Uhr. Zunächst stellt die Deges die Vorzugsvariante vor und bietet im Anschluss ab 19 Uhr einen Infomarkt an.

Hier können Interessierte weitere Details über den Variantenvergleich, die Bewertungskriterien, die Beteiligung und die nächsten Verfahrensschritte erfahren können, wie Sprecherin Pia Verheyen informiert. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Um welchen A98-Bereich geht es?

Beim Abschnitt 8/9 geht um den Lückenschluss der Hochrheinautobahn 98 zwischen der Abfahrt Hauenstein und Waldshut-Tiengen. Hier eine Übersicht über den Trassenverlauf und die Abschnitte der A98:

Bild 1: A98 rund um Waldshut: Deges stellt die Vorzugsvariante vor
Bild: Müller, Cornelia

Im Rahmen eines mehrjährigen Beteiligungsprozesses seit Sommer 2019 wurde von der Deges gemeinsam mit örtlichen Experten und der Öffentlichkeit nun eine Vorzugsvariante für diesen Streckenabschnitt gefunden.

Der Präsentation vorausgegangen war ein mehrstufiger Erarbeitungsprozess in den vergangenen Jahren.

Wie verliefen die Planungen und der Beteiligungsprozess?

In den Jahren 2020 und 2021 waren mögliche Trassenvarianten im Austausch mit den Vertretern aus der Region beispielsweise in Workshops, Ortsbegehungen und Onlinekonferenzen erarbeitet worden waren.

Im Frühjahr 2022 fand laut Deges dann der finale Vergleich der Varianten anhand planerischer und umweltfachlicher Kriterien statt und wurde mit den Gremien vorbesprochen. „Der nächste Schritt war die Abstimmung der Ergebnisse mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Autobahn GmbH des Bundes“, so die Deges. Nun, etwa ein Jahr später, liegt das Ergebnis vor.

Warum ist die A98 so wichtig?

Wie wichtig eine Lösung ist, wurde zuletzt auch im Zusammenhang mit dem Verkehrsgutachten, das im Mai 2022 präsentiert wurde, deutlich. Der dringenden Handlungsbedarf am Hochrhein ist groß, es drohe der Verkehrskollaps, so die Warnung der Experten.

Für Verkehrsteilnehmer am Hochrhein kein ungewöhnlicher Anblick: Stau zwischen Tiengen und Waldshut (Archivbild).
Für Verkehrsteilnehmer am Hochrhein kein ungewöhnlicher Anblick: Stau zwischen Tiengen und Waldshut (Archivbild). | Bild: Schlichter, Juliane

Und wer hier lebt, erlebt es täglich hautnah: Allein rund um Waldshut-Tiengen kommt es vor allem in den Morgenstunden immer wieder zu derart gravierenden Verkehrsbehinderungen, dass zeitweise oft gar nichts mehr geht.

Wie werden die Bürgerinitiativen reagieren?

Mit Spannung zu erwarten sind sicher auch die Reaktionen der Bürgerinitiativen: So hatte beispielsweise die Bürgerinitiative Pro Basistunnel Waldshut unlängst darauf hingewiesen, dass es auf die Trassenvariante und deren schnelle Realisierbarkeit ankomme – nicht so sehr darauf, ob es sich um eine Autobahn- oder eine Bundesstraßen-Lösung handelt. Und deren Vorsitzender Jörg Roth hatte bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt: „Sollte die Vorzugsvariante des Bundes den Zielen unseres Vereins entgegenstehen, sind wir zum Einspruch bereit und werden notfalls zu juristischen Mitteln greifen.“

Entwicklungen bei der Hochrheinautobahn A98