Ein Großbrand, der Fund einer Bombe oder eine Überschwemmung: Das sind Beispiele über Gefahrenlagen, in denen es wichtig ist, dass die Bürger schnell gewarnt werden. Um zu testen, wie die Warnung bei der Bevölkerung ankommt ob im Notfall auch alle Kanäle funktionieren, findet am 8. Dezember der bundesweite Warntag statt.
Was ist der Warntag?
Beim bundesweiten Warntag testen Bund, Länder sowie die teilnehmenden Kreise, Städte und Gemeinden in einer Übung ihre Warnsysteme. Wie das Landratsamt informiert, aktivieren die beteiligen Behörden und Einsatzkräfte um 11 Uhr zeitgleich unterschiedliche Warnmittel.
Auf verschiedenen Kanälen wie Radio und Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps wird dann eine Warnmeldung herausgegeben. Zudem heulen die Sirenen und es gibt Lautsprecherdurchsagen. Im Landkreis Waldshut ist laut Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger die Integrierte Leitstelle für das Auslösen des Warnsignals verantwortlich und wird auch wieder Entwarnung geben.
Warum gibt es einen bundesweiten Warntag?
„Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Flut- und Starkregenereignisse im Sommer 2021, der Krieg in der Ukraine, aber auch lokale Gefahrenlagen führen uns immer wieder deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, die Bevölkerung für den Ernstfall zu sensibilisieren“, wird Landrat Martin Kistler in einer Mitteilung des Waldshuter Landratsamts zitiert.
Der bundesweite Warntag solle dazu beitragen, dass die Bürger eine Warnmeldung richtig einordnen können, um im Ernstfall sich und andere bestmöglich zu schützen, so Kistler weiter. Zum anderen werden die technischen Abläufe der Warnung und die Warnmittel auf mögliche Schwachstellen hin überprüft.

„Wie bei jeder Übung muss man in einer Situation ohne Stress gewisse Handlungsabläufe gelernt haben, um diese anwenden zu können“, erläutert Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger die Hintergründe. Ziel sei, dass die Bürger eine gewisse Routine bekommen und wissen, woher sie im Notfall die nötigen Informationen bekommen, so Rotzinger.
Wie läuft der Warntag konkret ab?
Ab 11 Uhr heulen die Sirenen, getestet beispielsweise auch Lautsprecherwagen in den einzelnen Kommunen.
Parallel dazu sendet die Nationale Warnzentrale im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen zentralen Warntext an Rundfunkanstalten und Medienunternehmen, kombiniert mit einer Meldung über die Warn-App Nina.
„Beim Thema Warnen brauchen wir einen bunten Mix an Warnmittel, nicht nur Sirenen“, erläutert Rotzinger. Nach der ersten Warnung sollen die Bürger auf verschiedenen Kanälen über die Gefahrenlage informiert werden.
Was ist dieses Jahr neu am Warntag?
Am 8. Dezember soll auch erstmals eine Testwarnmeldung des Cell Broadcast-Dienstes an Smartphones und konventionelle Handys versendet werden. Cell Broadcast ist laut Landratsamt Lörrach ein anonymes Verfahren, um Warnmeldungen an alle in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes befindlichen Mobilfunkendgeräten zu versenden.
Der neue Warnkanal soll am 23. Februar 2023 für die warnenden Stellen im Modularen Warnsystem freigeschaltet werden. Das Landratsamt Lörrach weißt darauf hin, dass gegebenenfalls ein Handy-Update durchgeführt und die Funktion Cell Broadcast – Test Warnung aktiviert werden muss. In diesem Fall informieren die Netzbetreiber vorab per SMS.

„Es ist ein gigantischer Fortschritt, wenn man jeden, der ein Handy besitzt, mit einer Warnmeldung erreicht“, ordnet Dominik Rotzinger die Bedeutung der Warnmeldung ein. Initialzündung für die Einführung dieses Warnsystem sei laut Kreisbrandmeister die Flutkatstrophe im Ahrtal gewesen.
Wie sollten sich die Bürger am Warntag verhalten?
Die Bevölkerung soll laut Dominik Rotzinger die Informationen am Warntag aufnehmen und sich entsprechend verhalten. „Nicht gut wäre, wenn man den Notruf wählt, um weitere Auskünfte zu bekommen, weil man so die Leitung für die wirklichen Notfälle blockiert“, so Rotzinger weiter.
Wie viele Sirenen gibt es im Landkreis Waldshut?
Stand Anfang Dezember gibt es laut Dominik Rotzinger rund 200 Sirenen im Landkreis Waldshut. Weitere sollen hinzukommen, weil einige Gemeinden aus dem Landkreis Mittel aus dem Sirenenförderprogramm des Bundes erhalten haben.

Im Internet gibt es weitere Informationen zum Bundeswarntag (www.warnung-der-bevoelkerung.de) und zum Cell Broadcast (www.bbk.bund.de).