Ipek Kücük betreibt vier Corona-Testzentren im Landkreis Waldshut. „Momentan testen wir pro Tag etwa 100 bis 200 Menschen auf das Coronavirus“, sagt sie.

Die Nachfrage nach Tests sei hoch. „Bis die Testzentren allerdings in Betrieb gehen durften, hatten wir einiges an Organisationsaufwand.“ Experten erklären, wer denn überhaupt ein Corona-Testzentrum eröffnen darf und was es zu beachten gilt.

Wer darf ein Corona-Testzentrum eröffnen?

„Grundsätzlich gibt es keine Beschränkungen, wer eine Teststation eröffnen darf“, erklärt Jürgen Wiener, stellvertretender Ordnungsamtsleiter in Waldshut-Tiengen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Betreiber einer Corona-Teststation benötigen eine Zulassung durch das Gesundheitsamt, weiß Kücük aus eigener Erfahrung. Unabhängig davon sei in jedem Fall die Vorgabe, bei der jeweiligen Kommune ein Gewerbe anzumelden, ergänzt Wiener.

Worauf achtet das Gesundheitsamt?

Dem Regelblatt auf der Internetseite des Landratsamts Waldshut ist zu entnehmen, dass es bei der Zulassung einer Teststelle insbesondere auf ein ausführliches Hygienekonzept ankommt.

Gibt es Qualifikationsvoraussetzungen für die Mitarbeiter?

Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen ermittelt gegen mehrere Betreiber von Corona-Teststationen in der Region.
Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen ermittelt gegen mehrere Betreiber von Corona-Teststationen in der Region. | Bild: Nico Talenta

Tobias Herrmann, Sprecher des Landratsamts Waldshut, verweist auf Nachfrage ebenfalls auf die Angaben auf der Internetseite des Landratsamts: Es bedarf einer Schulung, um Menschen auf das Coronavirus testen lassen zu dürfen. Das Deutsche Rote Kreuz biete solche Schulungen beispielsweise an.

Müssen die Mitarbeiter der Station geimpft oder getestet sein?

Jürgen Wiener: „Ja. Für die Mitarbeiter der Teststationen gelten die selben Voraussetzungen wie in anderen Unternehmen auch.“ Also entweder vollständiger Impfschutz oder ein aktueller negativer Corona-Test.

Wo darf man eine Teststation eröffnen?

Nach Angaben des stellvertretenden Ordnungsamtsleiters Wiener ist das prinzipiell überall erlaubt.

Muss die Kommune ein Testzentrum nicht genehmigen?

„Es benötigt grundsätzlich keiner Genehmigung der Kommune. Von ihr bedarf es lediglich einer Sondernutzungserlaubnis, wenn die Teststation auf einer öffentlichen Fläche wie etwa dem Viehmarktplatz in Waldshut eingerichtet werden soll“, so Wiener weiter.

Woher kommen die Corona-Tests in den Stationen?

Die Tests können von den Anbietern aus dem freien Handel bezogen werden. Vorbestellungen bei großen Mengen seien zu empfehlen.

Wie tief müssen Anbieter für Schnelltests in die Tasche greifen?

Vergleicht man die Preise der einzelnen Corona-Tests auf den Seiten der Anbieter fällt auf: Die Preise der Corona-Tests sind je nach Anbieter und Kaufdatum unterschiedlich. Die Preisspanne ist dabei recht groß.

Gibt es Vorgaben bei den Marken der verwendeten Coronatests?

Ja, auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt es eine ausführliche Auflistung anerkannter Tests. Dort kann aus über 500 verschiedenen zugelassenen Corona-tests ausgewählt werden.

Was verdienen die Betreiber einer Teststation?

Das hängt von der Anzahl der Testungen ab. „Stand heute können die Betreiber für die Sachkosten 4,50 Euro pro Test abrechnen. Weitere 8 Euro gibt es für die Durchführung und Auswertung des Tests“, merkt der stellvertretende Ordnungsamtsleiter abschließend an. Das macht 12,50 Euro pro Coronatest, wobei von diesen Einnahmen natürlich noch die Kosten für den Stationsbetrieb selbst, beispielsweise das Personal, abgezogen werden müssen.

Wo kann man sich auf Corona testen lassen?

Eine Übersicht über die Testzentren im Kreis Waldshut haben wir hier für Sie zusammengestellt:

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