Das Gloria-Theater Bad Säckingen expandiert und baut in Badenweiler eine zweite Spielstätte auf. Ab Herbst 2023 sollen auch im Markgräflerland wie bereits seit 2007 am Hochrhein Musical-Produktionen und andere Veranstaltungen auf die Bühne kommen. Vorgesehen sei ein gemeinsames Ensemble für beide Häuser, so Intendant Jochen Frank Schmidt am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung. Rund zwölf Millionen Euro will die Gloria-Theater GmbH in den nächsten zwei Jahrzehnten investieren. Sie unterzeichnete am Freitag mit der Badenweiler Tourismus GmbH einen langfristigen Kooperationsvertrag.
Theater GmbH investiert zwölf Millionen Euro
Dieser sieht vor, dass die Gloria-Theater GmbH aus dem bisherigen Kurhaus Badenweiler ein Festspielhaus macht und es betreibt. Das Festspielhaus Badenweiler wird mit 630 Sitzplätzen ähnlich groß sein wie das Gloria-Theater Bad Säckingen mit 600. Laut Theater GmbH wird die städtische Badenweiler Tourismus GmbH in den nächsten Monaten 300.000 Euro für eine neue leistungsfähige Licht- und Tontechnik im jetzigen Kurhaus investieren. Rund zwölf Millionen Euro will die Gloria-Theater GmbH in den nächsten mehr als 20 Jahren in das Projekt stecken. Wie in Bad Säckingen sollen die Mittel für die Investitionen größtenteils durch den künstlerischen Betrieb erwirtschaftet werden.

„Das ist ein Mammutprojekt, und das ist allen Beteiligten bewusst“, erklärt Schmidt, der am Gloria als künstlerischer Leiter fungiert und zusammen Alexander Dieterle, dem kaufmännische Direktor des Hauses, Mitinhaber der Theater GmbH ist. Das Gloria befinde sich nach zwei Jahren Pandemie augenblicklich in einer sehr schwierigen Situation.
Doch ein zweiter Standort bedeute für die Gloria-Theater GmbH langfristig enorme Vorteile, so Schmidt. Der Betrieb zweier Spielstätten verspreche durch Synergieeffekte hohe Kosteneinsparungen. Zudem befinde sich das vergrößerte Gloria in einer besseren Verhandlungsposition gegenüber den Agenturen. „Das wird dazu führen, dass wir künftig noch bessere Darsteller und bekanntere Künstler auf der Bühne haben werden.“
Schmidt sieht in Badenweiler die ideale Ergänzung zu Bad Säckingen. Die beiden 70 Straßenkilometer voneinander entfernten Orte lägen weit genug auseinander, um jeder für sich genügend Publikum finden zu können. Gleichzeitig lägen sie nahe genug, um das Ensemble und die Künstler innerhalb einer Stunde vom einen Haus zum anderen zu bringen. Das markante, als Baudenkmal anerkannte Kurhaus am Badenweiler Burgberg stelle eine ebenso reizvolle Spielstätte dar wie das ebenfalls denkmalgeschützte ehemalige Filmtheater in Bad Säckingen.

Die erste Premiere im neuen Festspielhaus Badenweiler soll im Herbst 2023 über die Bühne gehen. Geplant ist eine der sechs Musical-Produktionen aus der Feder von Jochen Frank Schmidt, die bereits in Bad Säckingen erfolgreich lief. Noch stehe aber nicht fest, ob man in Badenweiler mit dem „Bikini-Skandal“, „Happy Landing“ oder einem anderen Musical starte, sagte Schmidt.
Online könne man das Projekt bereits begleiten. Auf der Homepage des zukünftigen Festspielhauses (www.festspielhausbadenweiler.de) finden sich Informationen und Links zum Instagram- und Facebook-Kanal.