Wie verliefen die ersten Tage nach der Wiederöffnung?
Zur Wiedereröffnung am Montag bildeten sich vor allen Recyclinghöfen Warteschlangen, wie Michael Swientek, Sprecher des Landratsamtes, auf Nachfrage darstellt. Offenkundig hätten viele Menschen die Zeit des Shutdowns genutzt, um bei sich zuhause aufzuräumen.
Entsprechend bekamen es die Recyclinghof-Mitarbeiter mit deutlich größeren Wertstoffmengen zu tun als normal. Allein am Montag waren die Mengen laut Swientek etwa ein Drittel höher als bei einem Normalbetrieb an Samstagen. „Da alle Sammelcontainer zur Wiedereröffnung der Recyclinghöfe geleert waren, reichten die vorhandenen Containerkapazitäten aus“, erklärt er.
Inzwischen hat sich die Lage derweil weitgehend normalisiert. Lange Warteschlangen sind die Ausnahme. Abzuwarten bleibt aber die weitere Entwicklung zum Wochenende
Wie wurden die Mitarbeiter auf die neue Situation vorbereitet?
Die Mitarbeiter der Recyclinghöfe sowie die Firmen, die im Auftrag des Landkreises Waldshut Recyclinghöfe betreiben, seien vergangene Woche schriftlich über das Betriebskonzept zur Wiedereröffnung der Recyclinghöfe informiert, zudem habe es eine Einweisung gegeben, so Swientek. Vor Öffnung der Höfe wurden die Schutzausrüstungen an die Betreuer verteilt.
Die Betreuer erhielten Mundschutz, Handschuhe sowie Handdesinfektionsmittel. Bei Wiedereröffnung der Recyclinghöfe waren auf jedem Hof mindestens zwei Recyclinghofbetreuer im Einsatz. Ein Mitarbeiter habe am Tor die Einfahrtregelung kontrolliert, ein weiterer Mitarbeiter beaufsichtigte das Geschehen auf dem Hof.
Diese Mitarbeiter wurden anfangs durch Personal aus der Verwaltung und von der Kreismülldeponie unterstützt. Bei den Firmen, die im Auftrag des Landkreises Recyclinghöfe betreiben, sind ebenfalls zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz.
Was verändert sich für die Bürger?
Für jeden Standort ist geregelt, dass nur eine begrenzte Anzahl an Fahrzeugen eingelassen wird. Hierdurch kommt es zu Warteschlangen vor den Einfahrtstoren. An allen Sammelstellen ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen.
Anlieferungen von Bürgern anderer Landkreise werden abgewiesen. Für die Anlieferungen gibt es keine Beschränkungen.
Wie werden Infektionsschutzmaßregeln künftig umgesetzt?
Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Regeln, die Recyclinghof-Nutzer beachten sollten: Vor allem sollten Anlieferungen nur erfolgen, wenn sie dringend notwendig sind. Wertstoffe sollten zu Hause bereits sortiert werden, damit der Einwurf möglichst zügig verläuft.
Auch auf den Recyclinghöfen und an den Sammelstellen gelten die Corona-Sicherheitsmaßnahmen und Abstandsregeln. Auch wenn es zu Wartezeiten vor den Zufahrtstoren kommt, sollten die Nutzer in ihren Autos bleiben.
Zum Schutz des Personals sollte beim Betreten der Recyclinghöfe ein Mundschutz getragen werden. Nur eine Person darf das Auto verlassen, es sei denn, es müssen schwere Gegenstände entladen werden. Dann können auch weitere Helfer mit anpacken. Das Betriebspersonal kann aus Gründen des Infektionsschutzes nicht beim Entladen helfen, so Michael Swientek. Sollten zum Be- und Entladen oder für eine etwaige Beseitigung von Verschmutzungen Werkzeuge benötigt werden, müssen die Nutzer diese selbst mitbringen.
Wie reagieren die Bürger auf die neuen Reglementierungen?
„Die Reaktion der Bürgerinnen und Bürger auf die Öffnung der Recyclinghöfe war überwiegend positiv. Viele waren froh, ihre Wertstoffe wieder abgeben zu können“, so Michael Swientek. Die Vorgaben wie auch Schutzmaßregeln seien in den meisten Fällen beachtet worden.
Allerdings habe es durchaus auch Diskussionen und Reibungsverluste gegeben, weil etwa Nutzer ihre Wertstoffe nicht vorsortiert angeliefert haben, wo durch sich Verzögerungen ergaben.