David Rutschmann

Ein Verkehrsgutachten prognostiziert deutlich mehr Verkehr bis 2040 entlang des Hochrheins. Deshalb empfehlen die Experten einen vierspurigen Ausbau der A 98 und lehnen einen abgespeckten Weiterbau ab. So reagieren Politiker aus der Region auf das Gutachten, das die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH) als Grundlage für die weitere Planung der A 98 in Auftrag gegeben hat.

Das sagt Landrat Martin Kistler

„Das prognostizierte Verkehrsaufkommen hat uns in der Höhe überrascht, entspricht aber grundsätzlich dem Eindruck, den man beim Blick auf die Verkehrsinfrastruktur in der Region gewinnen kann. Die Zahlen bestärken uns in der Auffassung, dass unsere Region eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung benötigt. Nach erster Einschätzung werden wir alle vier Spuren benötigen. Wichtig ist auch: Eine Entscheidung über die Lage der Vorzugstrasse ist damit jedoch noch nicht getroffen.“

Martin Kistler, Landrat des Landkreises Waldshut
Martin Kistler, Landrat des Landkreises Waldshut | Bild: Sabine Braun

Das sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter

„Mir ist wichtig, dass wir jetzt keine Zeit mehr verlieren: Die halbe Autobahn mit Option auf eine dritte Spur für abwechselnden Überholverkehr ist jetzt im Bundesverkehrswegeplan verankert. Wo die A98 schon so gebaut ist, hat das die Ortsdurchfahrten bereits deutlich entlastet. Wenn die Umfahrung von Bad Säckingen und Waldshut mit der halben Autobahn plus Überholspur schneller kommt, sollten wir erst einmal mit diesem Konzept weiterarbeiten, bis der Verkehrswegeplan neuen Ausbaubedarf tatsächlich vorsieht.“

Rita Schwarzelühr-Sutter, Bundestagsabgeordnete (SPD)
Rita Schwarzelühr-Sutter, Bundestagsabgeordnete (SPD) | Bild: Charlotte Fröse

Das sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner

„Die Zahlen untermauern die Notwendigkeit, die Verkehrsinfrastruktur am Hochrhein auszubauen. Das gilt für die A98, für die zweite Rheinbrücke bei Koblenz aber auch für die B314. Anstelle weiterer Diskussionen über die Frage, ob die A98 erforderlich sei, zu führen, sollte die Energie in die Unterstützung der laufenden Planungen eingebracht werden.“

Felix Schreiner, CDU-Bundestagsabgeordneter
Felix Schreiner, CDU-Bundestagsabgeordneter | Bild: Inga Haar

Das Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank

„Ich finde gut, dass wir nun aktualisierte Zahlen haben, denn die sind für das weitere Verfahren unverzichtbar. Überrascht hat mich, wie sehr das Verkehrsaufkommen seit der letzten Erhebung in Waldshut-Tiengen zugenommen hat. Nun gilt es, diese Erkenntnisse mit den konkreten praktischen Lösungsüberlegungen in Einklang zu bringen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.“

Philipp Frank, Oberbürgermeister Waldshut-Tiengen
Philipp Frank, Oberbürgermeister Waldshut-Tiengen | Bild: Kanele, Susanne

Das sagt der Wehrer Bürgermeister Michael Thater

„Von den aktuellen Prognosen bin ich überrascht, obwohl ich die Erhebung von 2012 immer angezweifelt habe. Natürlich muss einkalkuliert werden, dass viel Ausweichverkehr aus der Schweiz zurückkehrt und gleichzeitig einiges dazukommt, wenn erst einmal das Sisslerfeld in Betrieb geht. In diesem Hinblick ist es auch überlegenswert, nicht nur den Ausbau der Straßen, sondern auch des Schienenverkehrs genauer zu prüfen. Neben der Reaktivierung der Wehratalbahn sollten wir auch die Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Anschlusses prüfen.“

Michael Thater, Bürgermeister Wehr
Michael Thater, Bürgermeister Wehr | Bild: RAINER KESER PHOTOGRAPHY

Das sagt Dogerns Bürgermeister Fabian Prause

„Das Gutachten hat nochmals deutlich gezeigt, was viele Autofahrer täglich entlang des Hochrheins erleben. Die Belastungen auf der B34 und in den Ortsdurchfahrten sind enorm und übersteigen die Annahmen aus dem Jahr 2012 deutlich. Das Gutachten hat auch gezeigt, dass eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung nur mit einem vollwertigen Ausbau der Autobahn gegeben ist.

Fabian Prause, Bürgermeister Dogern
Fabian Prause, Bürgermeister Dogern | Bild: Torsten Boll

Das sagt Albbrucks Bürgermeister Stefan Kaiser

„Dass das Verkehrsaufkommen die Prognosen übersteigt, überrascht mich nicht. Das spiegelt auch die Bautätigkeit und Nachfrage im Wohnungsbau wider. Eine Entlastung der Bevölkerung an Durchgangsstraßen ist dringend geboten. Wir planen und bauen die Zukunft!“

Stefan Kaiser, Bürgermeister Albbruck
Stefan Kaiser, Bürgermeister Albbruck | Bild: Michaela Geng

Entwicklungen bei der Hochrheinautobahn A98