Entgegen dem deutschlandweiten und globalen Trend war das 49 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsarme und 163 Stunden zu sonnenscheinarme Witterungsjahr 2024 in Bad Säckingen nicht das wärmste, sondern nur das fünftwärmste Jahr seit Messbeginn 1966. Hauptsächlich bedingt durch den mit einem Temperaturüberschuss von 4,7 Grad rekordwarmen Februar fiel 2024 1,2 Grad zu warm aus. Nach den zurückliegenden Rekordjahren ist der noch im Rahmen befindliche Temperaturüberschuss ohne große Sommerhitze und der nur leicht unter der Norm liegende Jahresniederschlag für die Vegetation der reinste Segen.

Januar: Zu warm, zu sonnig und gleichzeitig zu nass

Auch der Januar war nach dem zu niederschlagsreichen Dezember 13,3 Liter pro Quadratmeter zu nass: Nach einem milden, aber nassen Start in das neue Jahr meldete sich der Bad Säckinger Winter in der 2. und 3. Januarwoche zurück, bevor es ab der 4. Woche wieder deutlich zu mild war. So startete 2024 mit einem 1 Grad zu warmen, 16,5 Stunden zu sonnigen und einem 13,3 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsreichen Januar. Wetterbesonderheiten: Am 8. Januar war mit -1,8 Grad der erste Frosttag des Jahres. Am 9. Januar wurde mit einer Tages-Höchsttemperatur von –1,2 Grad der erste Eistag des Jahres gemessen. Bereits am 22. Januar wurde der durchschnittliche Januarniederschlag übertroffen.

Februar: Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn 1966 so warm

Mit einem Temperaturüberschuss von 4,7 Grad war der 26,8 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsreiche und 12 Stunden zu sonnige Februar der wärmste letzte Wintermonat seit Messbeginn 1966. Am 28. Februar wurde Grünlandtemperatur erreicht und die Vegetation konnte nachhaltig wachsen. Der mit Ablauf des Februars endende meteorologische Winter 2023/2024 war mit einer positiven Temperaturabweichung von 2,6 Grad zusammen mit dem Winter 2029/2020 der zweitwärmste Winter seit Aufzeichnungsbeginn.

Bild 1: Das Wetter schlägt 2024 Kapriolen
Bild: Schönlein, Ute

März: Der zwölfte zu warme Monat in Folge

Wie bereits die elf zu warmen Bad Säckinger Vormonate war der März ohne einen Frosttag (Norm neun Tage) mit einer positiven Temperaturabweichung von 2,2 Grad zu warm, mit 110,6 Liter pro Quadratmeter lag der Niederschlag 32,5 Liter pro Quadratmeter über der Märznorm und die Sonne zeigte sich 25 Stunden unter dem Märzmittel. Das Winterhalbjahr 2023/24, also der Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. März 2024, war das niederschlagsreichste Winterhalbjahr seit Messbeginn.

April: Bei der Temperatur in der Norm von 1981 bis 2020

Der April 2024 machte seinem Namen alle Ehre und öffnete mit Winterwetter bis zum Sommerwetter sein ganzes Repertoire. Auf eine 2,8 Grad zu warme erste Aprilhälfte folgte eine 2,8 Grad zu kühle zweite Aprilhalbzeit. Am 6. April wurde mit 27,8 Grad der erste Sommertag (ab 25 Grad) des Jahres und zugleich die höchste Temperatur in einer 1. Aprildekade seit Messbeginn erreicht. Nachdem alle elf Vormonate zu warm ausgefallen waren zeigte sich der mittlere Frühlingsmonat in Bad Säckingen mit einer dem langjährigen Mittel 1981 bis 2020 entsprechenden Durchschnittstemperatur. Nach fünf zu nassen Monaten in Folge war der April 26,8 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsarm und die Sonne zeigte sich zwölf Stunden unter der langjährigen Aprilnorm.

Mai: Der Monat füllt mit Wonne jede Regentonne

„Ist der Mai kühl und nass, füllt‘s dem Bauer Scheun und Fass, ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken.“ Passt diese Bauernregel, sollten die Bauern mit dem 37,5 Stunden zu sonnenscheinarmen, 34,5 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsreichen und nur 0,2 Grad zu warmen Mai mit ihrer Ernte zufrieden sein.

Juni: Leicht zu warm, zu trocken und zu sonnenscheinarm

Nach einer 1,4 Grad zu kalten ersten Junihalbzeit und einer sommerlich warmen zweiten Junihälfte zeigte sich der erste Sommermonat in Bad Säckingen gegenüber der Norm von 1991 bis 2020 0,5 Grad zu warm, 11,8 Liter pro Quadratmeter zu trocken und 59 Stunden zu sonnenscheinarm. Der 30. Juni war mit 30,1 Grad und extrem schwüler Saharaluft der erste Hitzetag des Jahres, noch nie seit Aufzeichnungsbeginn 1997 gab es so spät den ersten Hitzetag (ab 30 Grad) eines Jahres.

Juli: Beständig unbeständig

Nach einer 0,9 Grad zu kalten ersten Monatshalbzeit und einer hochsommerlichen zweiten Hälfte lag der 14,9 Liter pro Quadratmeter zu trockene und 24 Stunden zu sonnenscheinarme beständig unbeständige Juli 0,8 Grad über dem langjährigen Mittel. Der 30. Juli war mit 35,8 Grad der heißeste Tag des Jahres.

August: Zu warm, zu trocken und zu sonnenscheinreich:

Im 2,7 Grad zu warmen, 52,2 Liter pro Quadratmeter zu trockenen und 18 Stunden zu sonnenscheinreichen August gab es einen bunten Mix aus warmen bis heißen Hochsommertagen im Wechsel mit abkühlenden Schauern und einzelnen Gewittern. Am 12. August wurde mit einer Tiefsttemperatur von 20,9 Grad die erste Tropennacht des Jahres gemessen.

September: Hochsommerliche Hitze und herbstliche Kälte

Auf die hochsommerliche Hitze folgte die herbstliche Kälte. Nach einer 6,2 Grad zu warmen ersten Septemberwoche zeigte sich der 16,4 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsreiche und 26 Stunden zu sonnenscheinarme erste Herbstmonat doch noch mit einer dem langjährigen Mittel entsprechenden Durchschnittstemperatur. Am 15. September wurde mit 3,4 Grad die tiefste Temperatur in einer ersten Septemberhälfte seit Messbeginn gemessen.

Oktober: Sonnenscheinärmster Oktober seit Messbeginn

Ein trüber anstatt goldener Bad Säckinger Oktober, mit einem Sonnenscheindefizit von 31 Stunden war es der sonnenscheinärmste Oktober seit Messbeginn 1966 und obwohl in der Nacht vom 1. auf den 2. schon 27,2 Liter pro Quadratmeter Regen fiel, war der 1,7 Grad zu warme mittlere Herbstmonat 31,7 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsarm. Am 10. Oktober stieg im Vorfeld von Ex-Hurrikan „Kirk“ die Temperatur am Morgen um 2 Uhr auf 20,8 Grad an, das ist die höchste Temperatur in einer zweiten Oktobernachthälfte seit Messbeginn 1966.

Das könnte Sie auch interessieren

November: Rekordschneehöhe für diesen Monat

Da der Goldene Oktober stellenweise im November stattfand war der letzte Herbstmonat 0,3 Grad zu warm, über 1 Stunde zu sonnig und 32,5 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsarm. Am 21. November war mit –0,7 Grad der erste Frosttag in diesem Herbst/Winter. Am 21./22. November fiel der erste Schnee in diesem Herbst/Winter und brachte eine Schneehöhe von 22 Zentimeter.

Dezember: Auch die diesjährigen Weihnachtstage fallen grün aus

Der 0,1 Grad zu warme, 3 Liter pro Quadratmeter zu niederschlagsarme und 15,5 Stunden zu niederschlagsreiche Weihnachtsmonat brachte in den Niederungen erneut grüne Weihnachtstage. Am 27. Dezember war mit einer Tages-Höchsttemperatur von –0,4 Grad der erste Eistag des Winters.

Das könnte Sie auch interessieren