Das Unternehmen Gries Deco Company, inklusive der Deko-Kette Depot, steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Mit einem sogenannten Schutzschirmverfahren will der Unternehmer Christian Gries sein Unternehmen neu ausrichten.
Was das für die mehr als 300 Filialen in Deutschland und über 4400 Mitarbeiter bedeutet, ist ungewiss. „Mit dem jetzt gewählten Schutzschirmverfahren verkürzt sich der bis dato über mehrere Jahre geplante Transformationsprozess auf wenige Monate“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Inwiefern all das Auswirkungen für die Filialen am Hochrhein haben wird – Depot-Niederlassungen gibt es in Rheinfelden, Bad Säckingen, Laufenburg und Tiengen –, lässt das Unternehmen unbeantwortet.
Das sagen Kunden in Laufenburg
Ein paar Mal im Jahr kommt Lada Wohlkopf aus Laufenburg (Schweiz) in den Depot auf der deutschen Rheinseite. Dort kauft sie dann Geschenke und Deko-Weihnachtsartikel. Die Preise findet sie fair und sagt: „Wenn diese Filiale hier schließen müsste, fände ich das sehr schade.“
Zwar ist Priska Meyer keine Stammkundin, bei dem Laufenburger Depot schaut sie aber trotzdem gelegentlich gerne vorbei. Sie sagt: „Es ist, wie es ist. Wenn der Depot schließt, gehe ich in einen anderen Laden, um Geschenke zu kaufen.“
Remzije Mehmedi aus dem Aargau hat gerade getrocknete Palmenblätter in dem Deko-Laden gekauft. Sie zeigt sich verwundert, als sie von der Insolvenz erfährt: „Ich bin hier mindestens zweimal im Monat und schaue nach neuen Dekoartikeln.“
Das sagen Kunden in Waldshut-Tiengen
Vor der Depot-Filiale in Tiengen fallen Kunden sofort die vielen Rabatt-Aktionen in das Auge, die es aktuell auf bestimmte Artikel gibt.
Sarah Gerstner, die nach ihrem Einkauf gerade auf den Kassenzettel schaut, sagt: „Ich nutze den Depot gerne, um Kleinigkeiten wie Geschenke zu kaufen oder um Ideen zu sammeln.“
Nicht alle finden eine potenzielle Schließung schade
Heidi Modest aus Waldshut-Tiengen schließt sich der Aussage von Sarah Gerstner an. „Der Depot ist ideal, wenn man in der Nähe wohnt. Zeitweise bin ich wirklich oft hier, um beispielsweise Geschenke zu kaufen. Ich muss schon sagen, dass es ein schöner Laden ist.“
Während die Frauen eine potenzielle Schließung der Depot-Filialen am Hochrhein bedauern würden, ist Fritz Baireuther eher pragmatisch und sagt ganz trocken: „Mir würde der Laden hier in Tiengen nicht fehlen. Ich bin vielleicht ein- oder zweimal im Jahr hier. Dieses Mal habe ich mir eine Postkarte gekauft.“
Mitarbeiter sollen zügig Informationen erhalten
Der Unternehmer Christian Gries hatte Anfang des Jahres nach Angaben einer Pressemitteilung wieder selbst die operative Führung des Unternehmens übernommen. Sein Ziel: Das Unternehmen trotz der hohen Dynamik der Veränderungen der Einzelhandelsmärkte in einer führenden Marktposition zu halten.
Christian Gries: „Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen. Klares Ziel ist es, das künftige Geschäftsmodell von Depot auf nachhaltig erfolgreichen und resistenten Einzelhandel auszurichten.“
Keine Auswirkungen für Schweizer Filialen
Das Schutzschirmverfahren sei durch das Amtsgericht Aschaffenburg mit Beschluss vom 15. Juli bewilligt worden. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens laufe uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien für die Monate Juli bis September gesichert.
Für die 34 Depot-Standorte der Gries Deco Gruppe in der Schweiz seien keine relevanten Auswirkungen absehbar. Die Schweizer Tochtergesellschaft erwirtschafte seit Jahren positive Erträge und sei eigenständig aufgestellt.