Mit drei Maßnahmen sollen langfristig Ärzte für den Landkreis Waldshut gewonnen werden. Der Ausschuss für Gesundheit, Pflege und Soziales nahm jüngst den Sachstandsbericht für die ambulante medizinische Versorgung im Landkreis zur Kenntnis.
Die Maßnahmen wurde nach Erkenntnisse aus Gesprächen und Workshops zur Strategieentwicklung vom Gesundheitsamt des Landkreises umgesetzt: Die Einführung des des Studiengangs Physician Assistance an der Fachhochschule des Mittelstandes Waldshut, die Neugründung des Weiterbildungsverbundes für Allgemeinmedizin Waldshut und die Einführung des Programms „Modellregion für ärztliche Ausbildung“.
Der Studiengang
Der Studiengang Physician Assistance (Unterstützung des Arztes) startet im Oktober 2024 an der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) in Waldshut. Dafür haben sich bereits acht Personen angemeldet.
Das Studium baut auf einem erlernten Gesundheitsberuf auf und befähigt dazu, Ärzte in ehemals ausschließlich ärztlichen Tätigkeiten zu unterstützen. So zum Beispiel bei der Erhebung der Anamnese und Untersuchung von Patienten, bei apparativen diagnostischen Maßnahmen oder der Erstellung von Therapieplänen.
Der Weiterbildungsverbund
Anfang 2024 wurde der Weiterbildungsverbund für Allgemeinmedizin im Landkreis Waldshut gegründet. Der Verbund ermöglicht den Ärzten einen koordinierten Ablauf ihrer Weiterbildung, ergänzt durch zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten. Letztlich soll dadurch eine praxisnahe Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin aus einem Guss ermöglicht werden.
Im Kreisgebiet gibt es bereits 16 Standorte mit Weiterbildungsbefugnis. Für die fachlichen Anliegen wurden folgende ärztliche Paten benannt: Dr. Ines Zeller (Klinikum Hochrhein), Dr. Thomas Asael (Jestetten), Dr. Olaf Boettcher (Laufenburg) und Dr. Barbara Bohl (Grafenhausen).
Die Modellregion
Als dritte Maßnahme wird im Sommer 2024 das Programm „Modellregion für ärztliche Ausbildung“ eingeführt. Dadurch können jährlich bis zu sechs zweiwöchige Blockpraktika von Medizinstudenten des Universitätsklinikums Freiburg auch im Landkreis angeboten werden. Ziel ist es, die Attraktivität der Region zu vermitteln und Möglichkeiten der beruflichen und privaten Sicht für Studierende aufzuzeigen, um sie bestenfalls im Landkreis niederzulassen.
Den Studenten werden in einer Lehrpraxis interaktive Kurse, zum Beispiel Notarzt-, EKG-Kurse und andere angeboten. Dieses Programm wird finanziell jährlich mit Landesmitteln, maximal 33.000 Euro pro Region, unterstützt.