Bei den rund 80.000 Haushalten im Landkreis Waldshut wird seit Anfang vergangener Woche der Abfall nur mit Verzögerung entsorgt. Die Abfuhr sei derzeit um ein bis zwei Tage hinter den regulären Terminen hinterher, sagte am Mittwoch auf Anfrage Lina Haine für das Landratsamt Waldshut.

Nächste Woche soll die Müllabfuhr wieder im Plan sein

Ursache für die Verzögerung seien Verkehrsbehinderungen wegen der Bauernproteste vergangene Woche, ein hoher Krankenstand bei den Müllwerkern und widrige Wetterbedingungen. Die Kreisabfallwirtschaft hofft, dass Anfang oder Mitte nächster Woche die regulären Termine wieder eingehalten werden können.

Viele Kunden sind verärgert, weil ihre Tonne nicht geleert wird

Viele Kunden reagierten verärgert, weil in den vergangenen Tagen ihre an der Straße bereitgestellten Tonnen mit Rest- oder Biomüll nicht abgeholt werden. Aus Bad Säckingen berichtet beispielsweise Michael Fisch, dass der Biomüll in seiner Straße erst am Dienstag geleert worden sei – regulärer Abfuhrtermin wäre der Freitag gewesen. „Termine sind einzuhalten! Auch bei der Müllabfuhr“, macht Fisch seinem Ärger im Gespräch mit unserer Zeitung Luft. „Ich kann doch meine Müllgebühren auch nicht einfach vier Wochen später zahlen.“

Zusätzlich für Verstimmung sorgten bei den Kunden vergangene Woche die nicht funktionierende Abfall-App. Verzögerungen bei der Abfuhr kommuniziert die Kreisabfallwirtschaft üblicherweise über ihre Homepage www.abfall-landkreis-waldshut.de, die Social-Media-Kanäle des Landkreises und eben die App. Bei dieser habe die Terminerinnerung nicht funktioniert, so Haine. Diese Probleme seien mittlerweile wieder behoben.

Das Blitzeis am Mittwoch bringt den Plan um weitere fünf Stunden durcheinander

Für weitere Verzögerungen sorgte am Mittwoch Eisregen und Blitzeis, das vor allem am frühen Morgen für spiegelglatte Straßen sorgte. „In Folge des Blitzeises konnten sich die Fahrzeuge des Entsorgers erst gegen zirka 10 Uhr auf den Weg in die Sammelgebiete machen und erst gegen 11 Uhr mit den Sammlungen beginnen“, sagt die Landkreis-Sprecherin. Dies habe den üblichen Zeitplan um fünf Stunden verzögert und die ohnehin angespannte Situation nochmals verschärft. Betroffen gewesen seien hier vor allem die Orte oberhalb des Rheintals.

Von 20 Müllwerkern waren bis zu 15 erkrankt

Wöchentlich müssen im Landkreis etwa 450 Tonnen Rest- und 175 Tonnen Biomüll entsorgt werden. Dafür sind jeden Tag etwa zehn Sammelfahrzeuge unterwegs, sechs für den Restmüll, vier für den Biomüll unterwegs. Insgesamt seien 20 Mitarbeiter auf der Straße im Einsatz, so Haine. Allerdings seien in den vergangenen Tagen sehr viele erkrankt gewesen. Allein am 10. Januar hätten 15 Müllwerker aus ihre Arbeit nicht machen können.

Mit zusätzlichem Personal soll jetzt der Rückstand aufgearbeitet werden

Der vom Landkreis beauftragte Entsorger versucht jetzt den Rückstand aufzuarbeiten. Seit heute sei zusätzliches Personal von außerhalb des Landkreises im Einsatz, zudem sei ein Sonderabfuhrplan erstellt worden, teilt die Landkreis-Sprecherin mit. „Es wird versucht, die Rückstände bis Samstag, 20. Januar, spätestens jedoch bis Anfang oder Mitte der Kalenderwoche 4 nachzufahren.“

Die Kreisabfallwirtschaft bittet die Kunden um Mithilfe

Auf ihrer Homepage bittet die Abfallwirtschaft ihre Kunden, Rest- und Biomülltonnen für eine Nachleerung bis einschließlich Samstag, 20. Januar, auf der Straße stehen zu lassen. Bei Biomülltonnen wird darum gebeten, den Abfall zwischendurch mit einem Werkzeug auflockern, damit er nicht in der Tonne festfriert. Alternativ könne die Biotonne auch abends nach 18 Uhr an einen frostfreien Standort gebracht und morgens jeweils ab 6 Uhr erneut bereitgestellt werden, heißt es.

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