Die gefürchtete „Omikron-Wand“ erreicht nun auch den Hochrhein: Laut Robert-Koch-Institut weisen die Landkreise Lörrach und Waldshut am Freitagmorgen die höchste 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg aus. Für den Kreis Lörrach gibt das RKI eine 7-Tage-Inzidenz von 676,4 an (Vortag: 468,4). Der Landkreis Waldshut liegt laut RKI nun bei 629,5 (Vortag: 456,7).
Höchste Werte seit Pandemiebeginn
Die beiden Landkreise gehören damit zu den insgesamt nur vier Kreisen im Land mit einer Inzidenz von über 600. Für die beide Landkreise am Hochrhein sind dies auch die höchsten Inzidenzwerte seit Beginn der Pandemie. Bislang lag der Höchstwert im Kreis Waldshut bei 542 (2. Dezember 2021) und im Kreis Lörrach bei 597 (29. November 2021).
Der starke Anstieg kommt nicht überraschend: Vor etwa zwei Wochen war es in den Schweizer Grenzkantonen zu einem explosionsartigen Anstieg der Infektionszahlen gekommen. Die zeitliche Verzögerung von etwa 14 Tagen konnte bereits bei früheren Infektionswellen festgestellt werden.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Infektionswelle von Schweizern nach Deutschland getragen wird. Zu eng und vielschichtig sind die Verbindungen in der Grenzregion, als dass sich darüber eine Aussage treffen ließe. In den Grenzkantonen stieg die 7-Tage-Inzidenz teilweise auf über 1500 an. Seit einigen Tagen hat sich der Anstieg hier etwas verlangsamt.
Keine Rolle für den starken Anstieg der Inzidenzwerte in den deutschen Landkreisen spielt die gemeldete technische Störung, die am Mittwoch zu einer verzögerten Meldung der Daten an das Landesgesundheitsamt in Stuttgart geführt hat. Zwar gab es infolgedessen im Bericht des LGA am Donnerstag eine höhere Zahl von Neuinfektionen, für die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz ist dies aber unerheblich, da hier die Fälle eines gesamten Wochenzeitraums einfließen.