Normalerweise blüht der Arbeitsmarkt im März wieder. Diesmal aber nicht, wie die aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur Lörrach zeigen: Die Arbeitslosenquote stagniert bei 5,1 Prozent, absolut waren im März 15 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Damit stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 11.411.
Licht und Schatten auf dem Arbeitsmarkt
„Das ist eine ungewöhnliche Entwicklung für diesen Monat, der sonst durch eine Frühjahrsbelebung gekennzeichnet ist“, schreibt Agentursprecherin Melanie Payer in ihrer Pressemitteilung. Wo es Schatten gibt, gibt es auch Licht: „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist gestiegen und entwickelt sich damit besser als auf Landesebene.“
Er trotzt der schwächelnden Konjunktur
Auch Agenturleiterin Jenniefer Schmucker bedauert: „Leider setzte sich der positive Trend vom Februar nicht fort. Wir haben zwar nur 15 Arbeitslose mehr, weichen aber mit dieser Entwicklung von unserem typischen saisonalen Muster ab.“ Aber: Schwächelnder Konjunktur und struktureller Probleme zum Trotz behaupte sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Lörrach und Waldshut.
Gegenläufige Entwicklung in den Landkreisen
Dabei entwickelte sich die Lage in den beiden Landkreisen gegenläufig. Während im Kreis Lörrach 33 Menschen mehr arbeitslos waren, waren es im Nachbarkreis gegenüber dem Februar 18 Menschen weniger.
Hohe Fluktuation in der Hochrheinregion
In der gesamten Hochrheinregion meldeten sich laut der Märzstatistik 2326 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 959 kamen direkt aus einer vorherigen Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 2316 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. 794 von ihnen fanden eine neue Anstellung.
Wieder mehr Langzeitarbeitslose im März
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm im März wieder zu: von 3460 auf 3476. Das ist mit den ausländischen Mitbürgern (4821) die am meisten von Arbeitslosigkeit betroffene Gruppe.
Immer noch viele offene Stellen, aber sie schmelzen
Die Chancen, einen Job zu bekommen, sind eigentlich gut, blickt man auf die Zahl der offenen Stellen (2944). Allerdings nahmen sie ab. Es waren 501 weniger als im Vorjahr, auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen sank gegenüber dem März 2024 – um 20 Prozent. Auch im Jahresverlauf bleibe der Trend negativ.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt. Im Vergleich zum Vorquartal arbeiteten 2200 Menschen mehr im Agenturbezirk Lörrach, während in Baden-Württemberg die Beschäftigung um 0,5 Prozent zurückging. Jedoch zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr einen leichten Rückgang um 214 Beschäftigte, während das Land einen Zuwachs verzeichnet.
Besonders stark wuchs die Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung (plus 232), während das verarbeitende Gewerbe mit einem Minus von 869 Stellen deutlich zurückging.
Die Maßnahmen: Qualifizierung und Beratung
Die Arbeitsagentur Lörrach setze verstärkt auf Qualifizierung und Beratung. Schmucker: „Unser Fokus liegt auf präventiven Maßnahmen, um Arbeitslosigkeit frühzeitig zu vermeiden.“ Die Dynamik zeige, dass eine vorausschauende Arbeitsmarktpolitik wichtiger denn je sei.