Während viele andere Unternehmen und Wirtschaftsbereiche unter den aktuellen Rahmenbedingungen zu leiden haben, kann sich die Firma Sto offenkundig über eine überaus positive Geschäftsentwicklung freuen. Das geht aus dem Halbjahresbericht hervor, den das Unternehmen jetzt veröffentlicht hat.
Aber auch bei Sto machen sich immer stärker die ungünstigen Rahmenbedingungen bemerkbar, die durch globale Spannungen verursacht werden. Energiepreise schießen durch die Decke, es gibt Lieferengpässe. Das trübt die Stimmung – und drückt die Gewinne.
„Neuer Rekordwert“ für die ersten sechs Monate
Demnach verzeichnete Sto in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei seinen Umsätzen „einen neuen Rekordwert“. Getrieben durch die Nachfrage bei den Fassadensystemen, die von der günstigen Witterung und Überhängen aus dem Vorjahr unterstützt wurde, habe sich die positive Entwicklung der ersten drei Monate im zweiten Quartal mit etwas abgeschwächter Dynamik fortgesetzt, heißt es in der Unternehmensmitteilung.
Den Umsatzanstieg beziffert der Sto-Konzern auf 14,2 Prozent. Bereinigt lag der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 12,7 Prozent. Insgesamt liegt der Umsatz bei rund 888 Millionen Euro und damit mehr als 110 Millionen über dem Vorjahreszeitraum.
Höhere Umsätze auch durch Preiserhöhung
Generell habe man den Absatz erhöhen können, zunehmend machten sich aber auch die Effekte aus der Verkaufspreiserhöhung der Produkte bemerkbar, so das Unternehmen in seiner Bilanz.
Hohe Nachfrage nach energetischen Systemen
Im Inland erwiesen sich vor allem Wärmedämm-Verbundsysteme als Verkaufsschlager des ersten Halbjahres. Der Konzern-Umsatz bis Ende Juni kletterte allein in diesem Bereich von 342 auf 373,4 Millionen Euro.
In Ländern wie Italien und Frankreich konnte Sto von staatlichen Fördermaßnahmen zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung profitieren.
Zusätzlich gestützt worden sei der Umsatzanstieg von insgesamt 18,1 Prozent von positiven Währungsumrechnungseffekten. „Der Auslandsanteil am Sto-Konzernvolumen erhöhte sich im Vergleichszeitraum von 56 auf 58 Prozent“, teilt das Unternehmen mit.
Galoppierende Kostenentwicklung drückt Gewinn
Und es hätte wohl noch viel besser kommen können, wäre nicht auch Sto im ersten Halbjahr von steigenden Kosten in der Beschaffung betroffen gewesen, die „noch nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnten“.
Auch Lieferengpässe hätten Prozessabläufe erschwert. Dem begegnet das Unternehmen mit einer Erweiterung der Bevorratung. Des Weiteren hätten sich bereits im zweiten Quartal die gestiegenen Energiekosten bemerkbar gemacht.
In der Folge ging die Rohertragsquote im Sto-Konzern trotz der größeren Gesamtleistung von 53,5 auf 50,2 Prozent zurück. Das Finanzergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fünf Millionen Euro auf 64 Millionen. Der Gewinn nach Abzug von Steuern betrug 44 Millionen Euro (Vorjahr: 50,3 Millionen).
Prognosen für das restliche Jahr gestalten sich zwar wegen der schwierigen Rahmenbedingungen nicht gerade einfach. Sto rechnet aber trotz allem mit einem Plus beim Gesamtumsatz, der von 1,59 Milliarden auf 1,79 Milliarden Euro gesteigert werden soll.