Irgendwie bewegt sich der Arbeitsmarkt am Hochrhein zäh. Wie die Arbeitsagentur Lörrach in ihrem Bericht für den Monat Mai mitteilt, waren in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 72 Menschen weniger arbeitslos als im April. Die Quote sank um einen Prozentpunkt auf fünf Prozent. Immer noch sind am Hochrhein 11.411 Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitsagentur sieht‘s positiv
Die Lörracher Agentur sieht‘s positiv. „Trotz anhaltender Belastungen durch den Strukturwandel und eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt überraschend stabil“, schreibt Agentursprecherin Melanie Payer. Die Arbeitslosigkeit sank minimal, jedoch nicht so stark wie sonst in dieser Jahreszeit üblich.
Saisonale Effekte durchaus zu sehen
„Saisonale Effekte sind aber durchaus zu sehen, eine echte Belebung, wie wir sie aus den Vorjahren kennen, lässt dagegen auf sich warten“, wird Jutta Hünenberger, operative Geschäftsführerin, in der Pressemitteilung zitiert. Der Arbeitsmarkt halte durchaus stand.
Doch immer wieder weht Gegenwind
„Allerdings trifft er immer wieder auf Gegenwind, gegen den er sich stemmen muss“, lautet das Zitat weiter. Vor allem die Industrie stehe weiter unter Druck. Dies sei etwa im Maschinenbau und bei den Automobilzulieferern zu spüren.
Auf dem Arbeitsmarkt gibt‘s auch Lichtblicke
Hünenberger: „Es gibt auch Lichtblicke.“ Weniger Menschen als in den Monaten zuvor meldeten sich arbeitslos, gleichzeitig hätten mehr Menschen ihre Erwerbslosigkeit beenden können. In vielen Fällen fanden sie einen Job.
Die Zahlen: Im Mai meldeten sich 2039 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 862 davon kamen direkt aus einer Beschäftigung. Im April waren es 2176. Gleichzeitig konnten 2123 Menschen (April: 2101) ihre Arbeitslosigkeit beenden. 776 von ihnen fanden eine neue Anstellung.
Diese Gruppen sind besonders betroffen
Nach wie vor sind die über 50-Jährigen besonders stark von der Arbeitslosigkeit betroffen, wie den Zahlen zu entnehmen ist. 4003 Menschen in diesem Alterssegment waren im April arbeitslos. Die Zahl stieg im Mai auf 4062. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg: von 3497 auf 3535.
Jugendliche scheinen derzeit gute Aussichten auf einen Job zu haben. 189 Jugendliche von 15 bis 20 Jahren waren im Mai arbeitslos gemeldet. Das sind 1,7 Prozent aller Arbeitslosen. Im April waren es noch 217. Der Rückgang entspricht 12,9 Prozent. Die Zahl der erwerbslosen schwerbehinderten Menschen stieg von 607 auf 611.
Wieder mehr neu gemeldete Stellen
Erfreulich aus Sicht der Arbeitsagentur Lörrach: Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg im Vergleich zum April um 13,8 Prozent. Das Angebot an neuen Stellen lag im Mai bei 678 (April: 596). 2762 neue Stellen wurden seit Jahresbeginn gemeldet. Allerdings schrumpft der Bestand an offenen Stellen seit Monaten kontinuierlich. Dennoch liegt er immer noch bei 2856. Im Landkreis Waldshut sind 1090, im Landkreis Lörrach 1766 Stellen unbesetzt. Die Betriebe am Hochrhein, wie anderswo auch, suchen nach wie vor besonders Facharbeiter.