Die Infektionskurven steigen in den Landkreisen Waldshut und Lörrach weiter an, doch es gibt Tendenzen, die teilweise auf eine Stabilisierung hinweisen. Blick auf das Infektionsgeschehen in der Zeit von 10. bis 16. November.
Zahl der Neuinfektionen übertrifft Vorwoche
326 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 verzeichnet der Landkreis Waldshut seit 10. November. Mit diesem Wert steigt die Kurve weiter steil an. Zum Vergleich: In der Woche zuvor waren es 297 Neuinfektionen. Noch stärker ist die Zunahme im Landkreis Lörrach: Hier sind es 515 neue bestätigte Corona-Fälle seit 10. November (Vorwoche: 385).

Tendenziell steigen also beide Kurven, doch der größere Zuwachs bei den absoluten Zahlen wird im Kreis Lörrach verzeichnet. Bei der Interpretation muss allerdings beachtet werden, dass der Kreis Lörrach mit rund 230.000 Einwohnern bevölkerungsreicher ist, als der Kreis Waldshut, wo rund 170.000 Menschen leben.
Gesamtzahl der Corona-Fälle übersteigt 1-Prozent-Marke aller Einwohner im Kreis Lörrach
Dieser Unterschied bei der Einwohnerzahl ist allerdings unerheblich, wenn die man die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn auf 10.000 Einwohner bezieht. Hier zeigt sich deutlich, dass sich die zweite Corona-Welle deutlich höher auftürmt, als die erste im Frühjahr.

Am 14. November wurde im Landkreis Lörrach die Zahl von 2300 Sars-CoV-2-Infizierten überschritten. Das heißt: Mittlerweile ist oder war im Kreis Lörrach seit Pandemiebeginn einer unter 100 Einwohnern bestätigt mit dem Coronavirus infiziert. Diese 1-Prozent-Marke wurde im Kreis Waldshut mit bislang 1542 Infektionen (Stand 16. November), noch nicht erreicht. Hier sind oder waren unter 10.000 Einwohnern mittlerweile 90,3 Menschen positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, das entspricht 0,9 Prozent.
Neue Rekordwerte bei der 7-Tage-Inzidenz
Über einen längeren Zeitraum verliefen die 7-Tage-Inzidenzen in den beiden benachbarten Landkreisen Waldshut und Lörrach nahezu parallel. Während der Kreis Waldshut am 12. November mit 197,1 beinahe die 200-Marke erreichte, wurde sie im Landkreis Lörrach am selben Tag mit 218,7 deutlich übertroffen. Seither bewegt sich der Wert in Lörrach klar über 200 Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern in sieben Tagen, erreichte mit 241,4 am 15. November einen Rekordwert. Im Kreis Waldshut stabilisiert sich die Inzidenz auf zuletzt 180,1 am 16. November.

Beide Landkreise liegen damit deutlich über dem Inzidenzwert des Landes Baden-Württemberg, der am 16. November bei 131,1 liegt.
7-Tage-Inzidenz im Vergleich mit der Schweiz:
Im direkten Vergleich mit den Schweizer Kantonen entlang der Grenze, ist die Inzidenz auf deutscher Seite deutlich niedriger und der Anstieg der Kurven verlief flacher.

Inwieweit die Entwicklung der Schweizer Inzidenzkurven einen Hinweis auf den weiteren Verlauf der Pandemie in unseren Landkreisen geben kann, haben wir hier für Sie aufgeschrieben.
Was über die Krankheitsverläufe bekannt ist:
Im Zeitraum 10. bis 16. November sind die Zahlen der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern weiter angestiegen. Der Kreis Lörrach verzeichnet am 16. November 29 Covid-19-Patienten in Kliniken, darunter fünf Personen, die beatmet werden müssen. Das Landratsamt Waldshut informiert am selben Tag: „Zurzeit befinden sich insgesamt sieben Personen in stationärer Behandlung in Kliniken innerhalb und außerhalb des Landkreises.“
Zwei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 meldet der Kreis Waldshut am 16. November. Die Gesamtzahl der Verstorbenen erhöht sich damit auf 39. Unverändert liegt die Zahl der Todesfälle bei 65 im Landkreis Lörrach.
Entwicklung der Kurven in der Zeit von 3. bis 9. November:
Corona auf Schweizer Seite des Hochrheins:
Die Zahl der Covid-19-Patienten steigt in der Schweiz weiter an. Auch die Kantone an der Grenze melden immer noch viele Neuinfektionen, immer mehr Covid-19-Patienten müssen in den Spitälern versorgt werden. Eine Übersicht von Basel-Stadt bis nach Schaffhausen.