Kreis Waldshut/Kreis Lörrach Der Lenkungskreis des Hauses des Jugendrechts Waldshut hat die gemeinsame Kooperation fortgeschrieben. Die Leiter der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und des Polizeipräsidiums Freiburg sowie die Sozialdezernentin des Landkreises Lörrach und der Landrat des Landkreises Waldshut haben dazu die aktualisierte Vereinbarung unterzeichnet, berichten Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen, Polizeipräsidium Freiburg, sowie die Landratsämter Lörrach und Waldshut in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

„Ziele unseres Hauses des Jugendrechts in Waldshut waren verkürzte Verfahrensdauern und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendhilfe, um schneller und gezielter auf Jugenddelinquenz reagieren zu können. Diese Ziele haben wir in einem Modell erreicht, das auch über die Landkreisgrenzen hinaus Wirkung zeigt. Die neu gefasste Kooperationsvereinbarung führt diese erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Wir freuen uns auf die weitere gemeinsame Arbeit“, hebt Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella vom Landkreis Lörrach laut gemeinsamer Mitteilung hervor.

Für den Waldshuter Landrat Martin Kistler ist das Haus des Jugendrechts beispielhaft für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und der Jugendhilfe im Strafverfahren. „Der direkte und persönliche Austausch aller Beteiligten beschleunigt Abläufe, sodass Maßnahmen schneller umgesetzt werden und erfolgreich wirken können.“

Leitender Oberstaatsanwalt Michael Mächtel, Leiter der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen, dankte den Kooperationspartnern und freut sich über den Modellansatz: „Das Haus des Jugendrechts Waldshut (HdJR) ist ein echtes Erfolgsmodell. Für den hiesigen Bezirk konnte mit dem landesweit wohl vorbildlichen Modell eines hybriden Konzepts der Zusammenarbeit bei den für die Verzahnung notwendigen zahlreichen regelmäßigen Besprechungen der an der Konzeption Beteiligten eine für unsere Region passgenaue Lösung gefunden werden. Diese hat sich sehr bewährt. Sie setzt auf Effizienz und Informationstiefe. Besonders erfreulich ist, dass seitens der Justiz knapp drei Jahre nach der Eröffnung nunmehr alle strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, die Jugendliche und Heranwachsende betreffen, in die Arbeit unseres HdJR integriert werden konnten, gleich welcher Deliktsart. Erst dies ermöglicht den umfassenden Blick auf die Jugendlichen/Heranwachsenden und deren familiäres, schulisches bzw. berufliches Umfeld. Die Kenntnis der Zusammenhänge wiederum lässt uns gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern von Polizei und Landratsämtern passgenaue Lösungen zur Delinquenzminderung finden und hilft der Region, der Bevölkerung und betroffenen Opfern.“

Polizeipräsident Franz Semling betont laut Mitteilung: „Das Haus des Jugendrechts Waldshut hat sich inzwischen bewährt und reiht sich in die Erfolgsgeschichte dieser Einrichtungen, die sich der Bekämpfung der Jugendkriminalität verschrieben haben, ein. Seit dem Jahr 2022 sind die Kooperationspartnerinnen und -partner unter einem Dach weiter zusammengewachsen und haben ihre traditionell gute Zusammenarbeit nochmals verbessert. Mit dem Haus des Jugendrechts Waldshut hat sich darüber hinaus eindeutig gezeigt, dass das Kooperationsmodell auch über Landkreisgrenzen hinweg gut funktioniert. Das Polizeipräsidium Freiburg freut sich auf die Fortführung der hervorragenden Zusammenarbeit.“

Die Anpassung der Kooperationsvereinbarung war mit der landesweiten Einführung der Führungs- und Einsatzanordnung (FEA) Jugendkriminalität und des Systems „BajuS“ (besonders auffällige junge Straftäterinnen und Straftäter) im Herbst des Jahres 2023 notwendig geworden. Die Vereinbarung wurde nun dahingehend überarbeitet und final unterzeichnet.

Gebäudesicherheit verbessert

Außerdem konnten in den vergangenen Jahren weitere Fortschritte hinsichtlich der Gebäudesicherheit und räumlicher Erweiterungen im Haus des Jugendrechts erzielt werden. So wurde zum angrenzenden Busbahnhof hin eine neue Zaunanlage errichtet, um die Sicherheit für die Mitarbeiter und Besucher des Haus des Jugendrechts zu erhöhen und Müllverschmutzungen rund um das Gebäude zu reduzieren. Des Weiteren wurden die Räumlichkeiten für die Staatsanwaltschaft innerhalb des Hauses erweitert und zwei Garagen für die Polizei errichtet.

Während des Treffens des Lenkungskreises wurde deutlich, dass allen Kooperationspartnerinnen und -partnern daran gelegen ist, die erfolgreiche Zusammenarbeit im Haus des Jugendrechts Waldshut fortzuführen.