Hans-Walter Mark

„Kompost ist das Gold und die Sparbüchse des Gärtners“: Zeitlose gültige Aussagen wie diese belegen, dass es sich beim Kompost um ein wertvolles Gut handeln muss. Kompost ist nicht nur ein organisches Düngemittel. Er verbessert die Bodenfruchtbarkeit und verwertet den organischen Abfall im Haushalt.

Wie wird Komposterde hergestellt?

Nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist die Herstellung dieser wertvollen Komposterde. Dabei gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen, wie Standort des Komposthaufens oder das geeignete Material zum Kompostieren.

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Über jahrelange Erfahrungen rund um das Thema Kompost verfügt Gartenexperte Edgar Koller aus Wutöschingen-Schwerzen. Er selbst hat in seinem Garten zwei Kompostbehälter aus Holzlatten aufgestellt, je einen Meter lang, einen Meter breit und einen Meter hoch. Einen geschlossenen und zu groß dimensionierten Behälter hält Koller für weniger empfehlenswert, da er nicht luftdurchlässig ist.

Was darf alles auf den Kompost?

In den Kompost kommen bei Edgar Koller, wie sie nacheinander anfallen, alle unbedenklichen Küchenabfälle wie beispielsweise Salatreste, Kartoffelschalen, Kaffeefilter oder Rasenschnitt. Wegen der Hitzentwicklung und der Gefahr der Fäulnis lässt Koller das Gras je nach Witterung zwei Tage anwelken. Bei grünem Gras darf nur eine dünne Schicht aufgebracht werden.

Wegen der Hitzentwicklung und der Gefahr der Fäulnis ist es ratsam, Gras anwelken zu lassen. Bei grünem Gras darf nur eine dünne Schicht ...
Wegen der Hitzentwicklung und der Gefahr der Fäulnis ist es ratsam, Gras anwelken zu lassen. Bei grünem Gras darf nur eine dünne Schicht auf den Komposthaufen aufgebracht werden. | Bild: Jutta Koller

Auch Laub ist für den Hobbygärtner Koller ein wertvolles Kompostmaterial, ausgenommen das Laub vom Nussbaum, von der Eiche und von der Platane. Die Gerbsäure bewirkt eine Versauerung des Kompostes und das Laub dieser Bäume benötigt zu lange, bis es verrottet. Zerkleinerter Baum- und Heckenschnitt kommt bei Koller ebenso auf den Kompost. Er sorgt für die nötige Durchlüftung. Zuvor schneidet Koller mit der Rebschere das Holz in 15 bis 20 Zentimeter lange Stücke. Asche von Holzöfen ist für Koller in geringen Mengen kompostierbar.

Was sollte nicht auf den Kompost?

Nicht zum Kompostieren geeignet sind für Edgar Koller gespritzte Obstschalen, frisch gejätetes Unkraut, insbesondere Wurzelunkräuter wie Schnurgras. Denn die Erwärmung des Hauskompostes tötet in der Regel die Samenstände und Wurzelunkräuter nicht ab. Ebenso kompostiert er keine Pflanzen, die von Schädlingen und Krankheiten befallen sind.

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Muss der Kompost gepflegt werden?

Im Frühjahr setzt Edgar Koller den Kompost um, das heißt, er schichtet die Komposterde auf eine Miete um. Dieses Umsetzen des Kompostes ist deshalb bedeutend, weil die Mikroorganismen dadurch den dringend benötigten Sauerstoff erhalten. Vorteilhaft sei laut Koller mehrmaliges Umschichten im Abstand von sechs Wochen.

Die unterste Schicht besteht bei Koller jeweils aus grobem Material. Es ist empfehlenswert, die einzelnen Schichten mit Erde zu bedecken. Die oberste Schicht wird ebenfalls mit Erde bedeckt. Den fertigen Haufen deckt Koller mit einem dicken Gartenvlies ab, um zu starke Vernässung abzuhalten, zu starker Austrocknung vorzubeugen und die Wärmeerhaltung zu fördern. Koller bepflanzt über die Sommermonate den Kompostrand mit Kürbissen und Melonen. Die Blätter bedecken dann den Komposthaufen.

Wann wird aus Kompost verwendbare Komposterde?

Nach etwa zwei Jahren ist der Kompost fertig. Durch den Kressetest prüft er die Qualität der Komposterde. Dafür werden in ein Gefäß Gartenerde und Komposterde gefüllt und dort Kressesamen ausgesät. Wächst die Kresse zügig, ist der Kompost in Ordnung. Laut Koller ist es zudem wichtig, dass der Kompost über ausreichend Feuchtigkeit verfügt, der Komposthaufen Erdkontakt hat und beschattet ist.

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Welche weiteren Arten von Kompostieren gibt es?

Als eine besondere Form des Kompostierens bezeichnet Koller die Flächenkompostierung. Da Gras beispielsweise einen hohen Anteil an Stickstoff enthält, sind das Mulchen, das Liegenlassen des Grases auf der Rasenfläche, eine geeignete Kompostierungsmaßnahme und ein guter Dünger für die Wiese oder den Rasen. Auch zerkleinerter Baum- und Heckenschnitt kann, anstatt Rindenmulch zu kaufen, unter den Beeren und Ziergehölzen verteilt werden.

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