Mit kranken Stacheltieren kennt Thomas Binkert sich aus. Seit mittlerweile mehr als acht Jahren betreiben er und seine Lebensgefährtin Nadine Siebert ehrenamtlich eine Igelstation auf dem Gelände der früheren Zimmerei seines Großvaters an der Neumattstraße in Tiengen. Was das Paar derzeit erlebt, schockiert jedoch selbst den erfahrenen Tierschützer: „Wir bekommen momentan laufend ausgehungerte und dehydrierte Igel“, schreibt er unserer Zeitung.

In den vergangenen zwei Wochen habe seine Rettungsstation 15 kleine Igel aufgenommen, präzisiert Binkert auf Nachfrage. Meist wurden die zwischen 400 und 500 Gramm leichten Tiere von Gartenbesitzern gebracht. „Sie waren total schwach“, erzählt der hauptberufliche Lokomotivführer.

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Thomas Binkert und seine Lebensgefährtin päppeln die Igel wieder auf, indem sie ihnen zunächst Glukose spritzen und Wasser in den Mund träufeln. „Danach fressen sie wie die Scheunendrescher“, sagt er schmunzelnd. Vor der Stärkung seien die Tiere zu schwach zur Nahrungsaufnahme.

Thomas Binkert päppelt seit Jahren kleine Igel auf. Aktuell werden viele dehydrierte Tiere in seine Igelstation in Tiengen gebracht. ...
Thomas Binkert päppelt seit Jahren kleine Igel auf. Aktuell werden viele dehydrierte Tiere in seine Igelstation in Tiengen gebracht. (Archivfoto) | Bild: Schlichter, Juliane

Damit die Igel gar nicht erst in eine solche Notlage geraten, wendet sich Thomas Binkert mit einem dringenden Appell an alle Garten- und Grundstücksbesitzer: „Stellen Sie bitte Wasserschalen auf.“ Gerade in Trockenzeiten. „Es hat schon lange nicht mehr geregnet. Das ist beunruhigend“, findet der Tierschützer.

Eine Wasserschale, über die sich nicht nur Igel, sondern auch Vögel und Eichhörnchen freuen, müsse man nicht extra kaufen, sagt Binkert. „Es tut auch ein Untersetzer für Blumentöpfe.“ Und wer ein besonders großes Herz für Igel zeigen möchte, könne ein Igelhaus mit einem Schälchen Katzentrockenfutter aufstellen, schlägt der Igelexperte vor.

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