Die Kripo der Polizeidirektion Waldshut-Tiengen sprach vom bis dahin größten Waffenfund im Landkreis und ging mit dieser Information im Februar 1999 an die Öffentlichkeit. 20 Gewehre, meist Karabiner und Jagdwaffen, fünf Maschinenpistolen, mehrere Pistolen und Revolver sowie 2000 Schuss Munition wurden in mehreren Verstecken entdeckt.
Mehrere Hinweise zum illegalen Waffenhandel
Bereits seit November 1998 ging die Kripo verschiedenen Hinweisen nach, in denen von illegalem Waffenhandel in verschiedenen Gemeinden des nördlichen Kreisgebiets die Rede war. Zwei Hauptverdächtige wurden in Untersuchungshaft genommen, ein 58-jähriger Autohändler und ein 30-jähriger Diplom-Betriebswirt.
Gegen sie erließ das Amtsgericht Haftbefehl wegen illegalem Waffenbesitz, Waffenhandel, illegaler Einfuhr von Waffen und dem Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Als ein weiterer Beteiligter galt ein 62-jähriger Landwirt, bei dem zahlreiche Gewehre und auch eine Maschinenpistole gefunden wurden. Er wurde nach seiner Vernehmung jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.
Günter Oswald, damals Leiter des ermittelnden Dezernats der Kriminalpolizei von Waldshut-Tiengen, bezeichnete die mutmaßlichen Täter als „sogenannte Waffenliebhaber“, die keinen Wert darauf legten, die Waffen dort zu kaufen, wo es üblich sei. Von einem professionellen Handel sei allerdings nicht auszugehen, meinte der Kripomann.
Der damalige Kripochef Engelbert Brüstle sprach von einem sorglosen Agieren der Tatverdächtigen. „Wenn es auch nicht die Absicht der Männer gewesen ist, Waffen in kriminelle Hände zu geben, so konnte man dies bei einem derartig schwungvollen Handel jedoch nicht ausschließen“, so der Kripochef.
Bevölkerung gibt Hinweise
Obwohl die Ermittlungen der Kriminalpolizei in dem Fall weiter andauerten, entschloss sie sich zum Gang an die Öffentlichkeit. Engelbert Brüstle erklärte: „Wir sind dankbar, wenn die Bevölkerung sich an uns wendet, wenn irgendetwas Auffälliges passiert.“ Als Beispiel nannte er Schießübungen, die mit den jetzt gefundenen Waffen im Kreisgebiet durchgeführt worden seien. So etwas müsse ja auffallen.