Gisela Lorenz wird bald 81 Jahre alt. Tagaus, tagein sitzt sie immer noch in ihrer kleinen Änderungsschneiderei in der Villinger Waldstraße und passt Hosen, Mäntel, Blusen oder Hemden nach den Wünschen ihrer Kunden an. Die werden allerdings auch älter. Deswegen und weil es ihr gefällt, hat sie eine kleine Sitzgruppe vor ihrem Laden eingerichtet. Die ist nun weg.
Kleine Sitzecke im Freien
Die gelernte Schneiderin staunte nicht schlecht, als sie am Dienstag, 20. Mai, den Diebstahl bemerkte. Zwei Korbstühle sind verschwunden, die dort lange standen. Zwei lilafarbene Decken und im selben Farbton gehaltene Stuhlkissen sorgten dafür, dass sich manch einer ihrer Kunden ausruhte, einfach eine Pause einlegte oder vielleicht noch kurz wartete, bis eine Arbeit erledigt war.
Die Stühle sind jedenfalls weg, gestohlen in der Nacht auf den 20. Mai, und die möchte sie wiederhaben. Sie war auch schon bei der Polizei, die den Vorfall aufgenommen hat. So richtig Hoffnung konnte man ihr aber nicht machen, dass die Sitzgelegenheiten gefunden werden. Daher hat sie ein Plakat gemalt, das vor ihrem Laden steht und ihrem Frust Ausdruck verleiht: „Wer hat die Stühle geklaut?“
Plakat weist auf Diebstahl hin
Umgeschaut hat sie sich auch in Richtung Eisweiher. Aber ohne Ergebnis. Dabei geht es ihr noch nicht einmal so sehr um den materiellen Wert. Sie ärgert sich vor allem, dass der liebevoll eingerichtete Platz ruiniert ist.
Die ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen in den Schwarzwald gekommene Lorenz betreibt seit über 20 Jahren die Änderungsschneiderei in der Waldstraße, zuvor war in dem Geschäft an der Ecke zur Hermannstraße unter anderem auch ein Lebensmittelladen untergebracht. Anfangs war sie viel für die Modegeschäfte Flair und City‘s tätig, jetzt noch für Broghammer.
Langfinger schon einmal unterwegs
Den kleinen Vorplatz hat sie immer mit wenigen Dingen geschmackvoll arrangiert, sodass er „schön aussieht“. Anfangs stand dort übrigens einmal ein Biergartenstuhl, der sogar angebunden war. Aber das nutzte nichts: Auch dieses Teil nahm ein Langfinger einfach mit, nachdem er zuvor das Band zerschnitten hatte.