Die Müllabfuhr im Landkreis Waldshut wird ab 2025 teurer. Die (kleinste) graue Tonne für den Restmüll wird nicht mehr 137 Euro im Jahr kosten – günstigstenfalls bei zehn Leerungen – , sondern 145 Euro einschließlich Abfuhr. Das gängige 60-Liter-Gefäß wird dann mit 179 Euro statt 170 abgerechnet.
Wer öfter leeren lässt – bis zu 16 Mal im Jahr sind möglich – der zahlt entsprechend mehr. Ohne Erhöhung würde der Landkreis-Betrieb 1,4 Millionen Euro Minus einfahren. Die letzte Erhöhung liegt drei Jahre zurück.
Müllsäcke kosten künftig 4,80 Euro
Zwischen fünf und sieben Prozent gehen die Gebühren für die Abfallbehälter nach oben. Spürbarer wird die Erhöhung für die Direktanlieferer in den Deponien Lachengraben und Münchingen. Und um 30 Cent auf 4,80 Euro verteuert sich der blaue Müllsack. Der neuen Gebührensatzung stimmte der Kreistag bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung zu.
Das kosten künftig die Restmülltonnen und ihre Leerungen
Mindestens mit 8,06 Euro im Jahr wird der Privathaushalt im Kreis Waldshut im nächsten Jahr durch den Restmüll mehr belastet – mindestens mit 145 Euro, wenn er das kleine 40-Liter-Gefäß zehnmal zur Leerung bereitstellt.
- 40-Liter-Tonne: 115,64 Euro Jahresgebühr (plus 6,26 Euro), je Leerung 2,96 Euro (plus 0,18 Cent)
- 60-Liter-Tonne: 137,24 Euro Jahresgebühr (plus 7,43Euro), je Leerung 4,21 Euro (plus 0,26 Cent)
- 80-Liter-Tonne: 161,40 Euro Jahresgebühr (plus 8,74 Euro), je Leerung 4,98 Euro (plus 0,31 Cent)
- 120-Liter-Tonne: 200,24 Euro Jahresgebühr (plus 10,85 Euro), je Leerung 6,52 Euro (plus 0,40 Cent)
- 240-Liter-Tonne: 346,95 Euro Jahresgebühr (plus 18,79 Euro), je Leerung 9,01 Euro (plus 0,56 Cent)
- 770-Liter-Tonne: 1204,90 Euro Jahresgebühr (plus 65,27 Euro), je Leerung 26,82 Euro (plus 1,66 Cent)
- 1,1-m³-Container:1719,31 Euro Jahresgebühr (plus 93,12 Euro), je Leerung 44,66 Euro (plus 2,77 Cent)
- Müllsack: 4,80 Euro (plus 30 Cent)
- Sperrmüll:Pro Kubikmeter 58,50 Euro, Selbstanlieferung von Kleinstmengen an Sperrmüll (bis zu 1/4 Kubikmeter): 14,60 Euro.

Das kostet die Anlieferung von Müll auf den Deponien
Die Gebühren für die Anlieferer der Deponien bei Wehr und Münchingen steigen stärker, um etwa 14 Prozent.
- Hausmüll, Haussperrmüll, hausmüllähnliche Abfälle:322,00 Euro pro Tonne, 24 Euro bis 100 Kilogramm, 48 Euro bis 200 Kilogramm
- Holzabfälle Schadstoffklasse A I bis A III:191,30 pro Tonne, 14 Euro bis 100 Kilogramm, 28 Euro bis 200 Kilogramm
- Erdaushub: 28,00 Euro pro Tonne, 10 Euro bis 100 Kilogramm, 10 Euro bis 200 Kilogramm
So wird die Erhöhung im Kreistag diskutiert
Der Kreistag stimmte der Erhöhung mit großer Mehrheit zu. Ausgangspunkt für den Aufschlag ist die Kalkulation der Kosten für kommendes Jahr. Ein Defizit drohe, obwohl man Überschüsse aus zwei Vorjahren ins kommende Jahr übertragen konnte, erläuterte Elmar Weißenberger, Chef des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft den Kreisräten.
An der starken Erhöhung für die Direktanlieferer im Lachengraben störte sich Kreisrat Klaus Denzinger (FDP). Die Anhebung erfolge nicht willkürlich, sondern aufgrund der tatsächlichen Kosten, entgegnete Landrat Martin Kistler. Kreisrat Matthias Jehle (AfD) war gegen die Erhöhung, weil die Bürger derzeit vielfach stärker belastet würden. Er fragte die Verwaltung, ob sie auch nach anderen Sparmöglichkeiten gesucht habe.
Die „Spielräume sind alle schon genutzt“, bedauerte Elmar Weißenberger. Kreisrat Michael Thater kritisierte die Ablehnung in dieser Form. Einfach nein zu sagen ohne konkrete Vorschläge, das sei nicht der richtige Weg, meinte der Sprecher der Freien Wähler.
Besser gelbe Tonne als gelber Sack?
Heide Saddedine (SPD) regte an, künftig statt der Gelben Säcke gelbe Tonnen auszugeben. Weißenberger sieht wenig Chancen für diese bereits 2019 diskutierte Idee, schon wegen der Probleme in den Innenstädten. Oft sei es heute bereits schwierig, bei den beengten Verhältnissen die verschiedenen Müll- und Wertstofftonnen unterzubringen, so der Betriebsleiter.