Die Sparkasse Hochrhein ist auch gut durch das zweite Corona-Jahr gekommen. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz an der Waldshuter Bismarckstraße verzeichnete ein Wachstum in allen Sparten.
„Ich freue mich sehr darüber, dass wir ein so überzeugendes Geschäftsjahr erzielen konnten“, fasst der Vorstandsvorsitzende Heinz Rombach das Jahr 2021 aus Sicht der Sparkasse zusammen. Wolf Morlock, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, ergänzt: „Das macht uns Mut, auch die kommenden Aufgaben mit Elan anzugehen.“
Erneutes Wachstum bei Bilanzsumme
Grundlage für diesen Optimismus ist ein erneutes Wachstum sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Kundenkrediten. Die Bilanzsumme stieg um 5 Prozent auf mehr als 3,7 Milliarden Euro. Das vergangene Jahr sorgte neben guten Zahlen auch für eine Beschleunigung der Digitalisierung.
So nutzen inzwischen etwa zwei Drittel der Kunden die Möglichkeiten des Online-Bankings sowie des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens. Einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent verzeichnete die Sparkasse Hochrhein bei den Nutzern der Sparkassen-App.
2022 sind keine Filial-Schließungen geplant
28 Filialen unterhält die Sparkasse Hochrhein aktuell in ihrem Geschäftsgebiet, das sich im Süden des Landkreises Waldshut von Wehr im Westen bis nach Jestetten im Osten erstreckt. Davon sind 13 Standorte Selbstbedienungsfilialen (SB). Anfang des Jahres war die Zweigstelle in der Waldshuter Kaiserstraße hinzugekommen.
Die nur etwa 300 Meter von der Hauptgeschäftsstelle gelegene Innenstadt-Filiale in einen SB-Standort umzuwandeln, habe „keinen Nachteil für Mitarbeiter und Kunden“, erklärt Wolf Morlock auf Nachfrage dieser Zeitung. Heinz Rombach betont: „Es gibt keine Pläne, im Jahr 2022 weitere Filialen zu schließen.“

Wertpapiergeschäft boomt
Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und der steigenden Inflation haben die Kunden der Sparkasse Hochrhein auch 2021 verstärkt in den Aktienmarkt investiert. Der Umsatz in diesem Bereich stieg von 208,6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 240,5 Millionen Euro. „Man kann auch im Wertpapiergeschäft mit kleinen Summen langfristig Vermögen aufbauen“, merkt Wolf Morlock an. Nicht nur Privatkunden, sondern auch Geschäftskunden würden bei der Sparkasse Hochrhein vermehrt nach Wertpapieren fragen.
Die Kundenkredite stiegen um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,55 Milliarden Euro. Bei der Vergabe von Krediten spiele das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle, erklären die beiden Vorstände. 2021 hat die Sparkasse Förderkredite in Höhe von 139 Millionen Euro vergeben.
Davon waren 73 Prozent Kredite für ökologische Zwecke wie beispielsweise energetische Sanierungen. „Wir wissen, dass wir bei der wichtigen Zukunftsfrage der nachhaltigen Weiterentwicklung der Wirtschaft eine Schlüsselrolle in unsere Region haben“, sagt Heinz Rombach.
Die Sparkasse Hochrhein unterstützt ihre Kunden nicht nur bei deren Bauprojekten, sondern ist auch selber Bauherrin. Nach der Eröffnung des neuen Sparkassen-Centers an der Tiengener Hauptstraße im Jahr 2020 sieht das Kreditinstitut im vierten Quartal dieses Jahres der Fertigstellung ihres Rheinhalde-Projekts entgegen.
„Wir sind im Zeit- und Kostenplan“, erklärt Heinz Rombach auf Nachfrage. Hinter der Hauptsitz der Sparkasse entstehen derzeit zwei Häuser mit 22 Wohnungen und ein Dienstleistungsgebäude.
Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten
Arbeiten stehen 2022 auch vor dem Sparkassen-Gebäude an. „Wir bauen im Untergeschoss eine neue Technikzentrale“, kündigt der Vorstandsvorsitzende an. Da der Bürgersteig aufgegraben werden muss, müssen Fußgänger in der Bismarckstraße mit Beeinträchtigungen rechnen.
Auch der Parkplatz vor der Sparkasse kann während der Bauarbeiten nicht genutzt werden. Rombach rechnet mit maximal sechs Monaten.

Abschließend versichert Heinz Rombach: „Wir wollen für unsere Kunden da sein. Dies wird die Sparkasse auch künftig unter der neuen Leitung ab dem 1. April sicherstellen.“ Dann geht Rombach in den Ruhestand, und Wolf Morlock übernimmt das Amt des Vorsitzenden. Neuer Stellvertreter wird David Gerstner, der von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen an den Hochrhein wechselt.