Von den meisten Pendlern auf ihrem Weg vom Waldshuter Bahnhof in die Innenstadt nahezu unbemerkt, entsteht wenige Meter abseits der Bismarckstraße ein Großprojekt. Auf der Rheinhalde, zwischen ihrem Hauptsitz und dem Gefängnis, lässt die Sparkasse Hochrhein innerhalb der nächsten drei Jahre in zentraler Lage zwei Wohnhäuser mit insgesamt 22 Wohnungen, ein Bürogebäude sowie eine Tiefgarage bauen.
„Es ist ein Meilenstein, und wir sind froh, dass es voran geht“, sagte Heinz Rombach, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hochrhein, beim Spatenstich für das 26-Millionen-Euro-Projekt. Der Sparkassenchef erinnerte an das lange Genehmigungsverfahren, das für die Baumaßnahme erforderlich war. So habe die Denkmalschutzbehörde das Marienhaus, das bis zu dessen Abriss Ende des vergangenen Jahres auf dem Gelände stand, erhalten wollen.

„Ohne die Hilfe der Stadt hätten wir keine Baugenehmigung erhalten“, bedankte sich Heinz Rombach an Oberbürgermeister Philipp Frank und Bürgermeister Joachim Baumert gewandt. Auch der Gemeinderat habe das Projekt unterstützt, indem er den Bebauungsplan Rheinhalde einstimmig befürwortete.
OB Frank sprach beim Spatenstich „aus städtebaulicher Sicht von einem Freudentag für die Stadt“. Denn schließlich werde die Bahnhofsvorstadt durch die Neubauten aufgewertet. Der Verwaltungschef rief den Architektenwettbewerb vor vier Jahren in Erinnerung, bei dem eine Waldshut-Tiengener Architektengruppe, bestehend aus Gerold Müller, Ernesto Preiser und Michael Duffner, unter sieben Teilnehmern als Sieger hervorgegangen war.

Die Sparkasse plant, die Wohnungen und Büroräume selbst zu vermieten. „Gerade in Zeiten von Negativzinsen sind zinsunabhängige Einnahmequellen umso wichtiger“, nannte Rombach einen Grund für die Millioneninvestition. Außerdem möchte das Kreditinstitut die Entwicklung ihres Hauptsitzes in Waldshut auf lange Sicht sichern.
„Das wird kein Schnellbau“, sagte der Vorstandsvorsitzende über die veranschlagte Bauzeit von voraussichtlich drei Jahren, denn die enge Zufahrt von der Bismarckstraße zur Rheinhalde schränke den Baustellenverkehr ein. Neben der Stadt, den Architekten und den beteiligten Baufirmen dankte Rombach der Anwohnerfamilie Straub, die das Bauprojekt wohlwollend begleite.