Mit Fahnen und Plakaten zogen am Freitag rund 400 Personen durch die Rheinfelder Innenstadt.

Sie waren dem Aufruf der IG und der Stadt zur Kundgebung über die vorzeitige Schließung des Rheinfelder Kreiskrankenhauses gefolgt.
Erneute Brisanz hatte die Kundgebung durch die am Freitag von Kliniken und Landkreis veröffentlichte Pressemitteilung erhalten, in der angesichts eines 34-Millionen-Euro-Defizits nun die beiden Klinikstandorte Rheinfelden und Schopfheim noch vor Fertigstellung des Zentralklinikums geschlossen und alle Fachabteilungen nach Lörrach verlegt werden könnten.

Dagegen gingen die Bürger auf die Straße.
Schließung nicht zu kompensieren
Alle Redner – darunter auch OB Klaus Eberhardt – machten deutlich, dass bei allem Verständnis für wirtschaftliche Belange nicht die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung, insbesondere die Notfallversorgung, gefährdet werden dürfe.
Auf der Homepage der Stadt heißt es dazu: „Lörrach kann den Wegfall der Standorte zum jetzigen Zeitpunkt nicht kompensieren.“
Die Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung sei groß, betonte die stellvertretende Vorsitzende der IG, Hannelore Nuss.

Dies würden auch die 8000 gesammelten Unterschriften gegen die vorzeitige Schließung belegen. Bis zur Übergabe an Landrätin Marion Dammann sollen es 10.000 sein.
Das sind die Lörracher Pläne
Am Freitag hatten die Lörracher Kliniken und der Kreis über ein großes Defizit informiert: „Aufgrund von Inflation, weiter steigenden Kosten für Honorarkräfte und rückläufigen Patientenzahlen gehen die Kliniken des Landkreises in ihrer aktuellen Ergebnisprognose für dieses Jahr nun von einem Fehlbetrag von voraussichtlich 34 Millionen Euro aus.“ Darum habe die Geschäftsführung der Kliniken neben den beiden bekannten Alternativen des vorzeitigen Umzugs der Abteilungen in Rheinfelden oder Schopfheim eine weitere Option in der ergebnisoffenen Prüfung der Konzentration aller Abteilungen in Lörrach.
„Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat der Kliniken in seiner letzten Sitzung nun der Kliniken-Geschäftsführung den Prüfauftrag für alle drei Optionen erteilt“, heißt es in der Mitteilung.
Wie geht es weiter?
Der Lörracher Presseinformation ist zu entnehmen, dass die endgültige Entscheidung, welche Abteilungen nach Lörrach umziehen, der Kreistag dann auf Grundlage dieser Prüfung in seiner November-Sitzung treffen soll. Und weiter: „Zu den anstehenden Strukturveränderungen bei den Kliniken ist für den 17. Oktober eine öffentliche Informationsveranstaltung angekündigt.“