Wer am Dienstagabend mit der Hochrheinbahn unterwegs war, brauchte Geduld: „Ein Notarzteinsatz auf der Strecke im Bereich Dogern beeinträchtigt den Zugverkehr“, schrieb die Bahn auf ihrer Internetseite. Die Strecke war in der Zeit von 18.30 Uhr bis 20.20 Uhr zwischen Albbruck und Waldshut gesperrt.
Nachgefragt bei der deutschen Bundespolizei in Weil am Rhein werden die Hintergründe deutlich. Laut Pressesprecher Friedrich Blaschke war ein Personenunfall im Bereich des Bahnhofs Dogern schuld an der Unterbrechung des Zugverkehrs.
22-Jähriger wird lebensgefährlich verletzt
Ein 22-Jähriger aus Ungarn habe dort auf der Bahnsteigkante gesessen und sei aus Unachtsamkeit von einem Richtung Waldshut fahrenden Zug erfasst und schwer verletzt worden. Das Unfallopfer habe vor Ort reanimiert werden müssen und ist laut Polizei danach mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Villingen gebracht worden. Der Gesundheitszustand des Mannes gilt nach wie vor als kritisch. „Das war ein wirklicher tragischer Unfall“, sagt Blaschke. Und stelle eine Warnung an alle Bahnreisenden dar: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist höchstgefährlich.“
An den Bahnhöfen Albbruck und Waldshut strandeten zahlreiche Reisende und Pendler im Feierabendverkehr, denn in Folge der Streckensperrung kam es zu Verspätungen und Teilausfällen weiterer Züge. Für den regulär in Waldshut um 18.34 Uhr abfahrenden IRE 3 war zunächst Verspätung von bis zu 25 Minuten angezeigt. Als der Zug dann gegen 19 Uhr in Waldshut einfuhr, hieß es, dass er dort ende und niemand einsteigen solle. Kümmerte sich ein Bahnmitarbeitender laut Augenschein anfangs noch um die Umstehenden, war er dann bald nicht mehr zu sehen. Die Reisenden blieben auf sich gestellt.
Pendler warten auf Busse
Pendlerinnen und Pendler stiegen nach Möglichkeit auf Busse um. Gegen 20 Uhr war noch kein Ende der Sperrung absehbar. Denn die dauerte gemäß einer Bahnsprecherin bis 20.20 Uhr. Und auch direkt danach war der Bahnverkehr auf der Hochrheinstrecke noch beeinträchtigt.
Die von der Unterbrechung Betroffenen mussten dabei auf Linienbusse umsteigen. Denn laut Bahn gelang es nicht, einen Schienenersatzverkehr zu organisieren. Offenbar konnte dafür so kurzfristig kein geeignetes Personal gefunden werden, so die Bahn-Sprecherin.