Kreis Waldshut – Für interessierte Obstbau- und (Hobby)gärtner bietet der Obst- und Gartenbauverband Hochrhein vom Januar bis März 2025 einen in zwei Teile gegliederten Kurs zum Obst- und Gartenfachwart an. Kurstag ist stets samstags. Im Anschluss an das Kursangebot können die Teilnehmer auf freiwilliger Basis Veredelungstechniken sowie einen Sommerschnitt an Obstbäumen kennenlernen.

In der Theorie werden die Grundlagen des Obst- und Gartenbaus vermittelt. Bei der kompakten Fortbildung werden Zusammenhänge dargestellt, die einen sinnvollen und fachgerechten Umgang mit der Natur, dem Garten und der Landschaft ermöglichen. Eine immer wichtigere Rolle spielt im Sinne des Klimaschutzes, der Biodiversität und des Insektensterbens neben dem Erhalt der Streuobstwiese, die Gartenkultur. Der Praxisteil umfasst Schnittübungen an Bäumen, Sträuchern und Gehölzen. Unter der Anleitung eines erfahrenen Ausbilderteams lernen die Teilnehmer beim Baumschnitt sachgerecht mit Schere, Säge und Leiter umzugehen sowie einen Baum in den verschiedensten Altersstufen sachgerecht zu schneiden.

Im theoretischen Unterricht informieren Experten praxisbezogen und mit umsetzbaren Tipps über die verschiedensten Fachrichtungen. Wie praxisorientiert in diesem Kurs gearbeitet wird, zeigt eine in dieser Jahreszeit oft gestellte Frage: “Hast Du deinen Garten schon abgeräumt“? Edgar Koller, Vorsitzender der Fachwartevereinigung des Obst- und Gartenbauverband Hochrhein und Ausbildungsleiter, antwortet im Sinne der Biodiversität (Erhalt der Artenvielfalt) mit der Frage: „Haben in Deinem Garten Kleinstlebewesen, Mikroorganismen sowie die Insekten auch in der kalten Jahreszeit Orte zum Überwintern und finden sie dort Nahrung?“ Koller erklärt, dass in diesem Sinne ein nicht aufgeräumter Garten Rückzugsmöglichkeiten für Igel, Käfer und Spinnen und andere Kleintiere biete. Was bedeutet, nicht aus jeder Ecke das letzte Laubblatt zu entfernen oder Stauden ebenerdig einzukürzen.

Als bedeutend für den Garten im Spätherbst erachtet Koller die abgeernteten Beete, die nicht mit einer Gründüngung bedeckt sind, spätestens im November, vor Frost und Nährstoffverlust zu schützen. Dies kann durch eine zwei bis drei Zentimeter dicke Kompost-, Mulch-, Laub-, Rasenschicht oder mit Gartenabfällen geschehen. Diese Schutzschicht ist auch deshalb bedeutsam, weil beispielsweise der Regenwurm keinen Frost verträgt. Neben dem Obstbau sind Streuobstwiesen von besonderer Bedeutung als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Insektenarten.

Ansprechpartner sind Michaela Berthold-Sieber, Telefon 07741 63177 oder 0151 11278254, E-Mail: m.berthold-sieber@web.de sowie Edgar Koller, Telefon 07746 928716, E-Mail: gartenpflege.koller@gmx.de