Mit dem beim Breitbandausbau in der Gemeinde Rickenbach entstehenden Aushub soll künftig für viel Geld fachgerecht umgegangen werden. Nach Abstimmung mit dem Landratsamt wurden erweiterte Maßnahmen festgelegt, berichtete Bürgermeister Dietmar Zäpernick in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats.
Die Lagerplätze werden umzäunt und kontrolliert
So sollen die Lagerplätze vorerst im zweiten Bauabschnitt (Hütten, Glashütten, Höhnen, Wickartsmühle, Wieladingen, Schweikhof) umzäunt werden. Hinzu kommen morgendliche und abendliche Kontrollen, Auf- und Abdecken sowie Zusammenschieben der Haufwerke, Liefern und Anbringen von Abdeckplanen. Kosten: rund 32.000 Euro. Künftig werde dieses Vorgehen bei Ausschreibungen berücksichtigt, erklärte Zäpernick.
„Wir haben reagiert und ergreifen Maßnahmen“
Bis jetzt waren diese Maßnahmen nicht Bestandteil der Breitband-Arbeitsvergaben. Aber nachdem in der Nachbargemeinde Herrischried größere Mengen Aushub und Aufbruch umweltgefährdend gelagert oder zwischengelagert worden sein sollen, habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, so Ingenieur Joachim Baumeister von Tillig Geomatic. Baumeister weiter: „Wir haben reagiert und müssen Maßnahmen ergreifen, damit solche Sachen in Rickenbach gar nicht erst aufkommen.“

Im Fokus steht der Umgang mit PAK. Das sind Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe, die sich insbesondere in altem Asphalt und damit Aushubmaterial befinden und bei unsachgemäßem Umgang zu Umweltschäden führen können.
„Die gesetzlichen Vorgaben, was wie gelagert werden muss, haben wir eingehalten“, versicherte Joachim Baumeister. Es werde darauf geachtet, dass es keine Durchmischung von Abfällen gebe. Belastetes Material komme direkt in die Mulde, erklärte er, und werde zugedeckt. Wohin diese Mulden transportiert werden, konnte er nicht beantworten. Anderes Aushubmaterial werde gelagert.
PAK ist zwar hochgiftig, schwemmt aber nicht stark aus
Baumeister: „Keine Frage, PAK ist hochgiftig. Es ist aber nicht stark ausschwemmbar.“ Bezüglich der Mehrkosten sagte er: „Ich gehe davon aus, dass sie zuschussfähig sind, denn sie sind direkt mit dem Breitbandausbau verbunden.“
Laut Baumeister habe es 2023 vermehrt Hinweise von Privatpersonen „über den Umgang mit teerhaltigen Asphaltresten gegeben“. Und: „In Herrischried war es dramatisch.“ Gemeinderat Manfred Eckert (CDU) sagte: „Die Anzeigen resultierten aus dem Aktionismus von Einzelnen.“ Aber, so Bürgermeister Zäpernick: „Die öffentliche Meinung ist schon gemacht worden.“