Gegen 11 Uhr war es klar – die Narren haben die Macht über Küssaberg übernommen. Bereits seit den frühesten Morgenstunden schallte in den verschiedensten Straßen der Gemeinde die Guggenmusik in die Häuser und machte so den traditionellen Wecker unnötig.

In den folgenden Stunden wurden Kindergärten, Banken und Schulen eingenommen, bevor dann rund um 10 Uhr der Sturm auf das Rathaus begann, dass sich samt aller Mitarbeiter über Nacht in eine Baustelle verwandelt hatte. Regelkonform mit Helm und Blaumann bekleidet, begrüßte die Mannschaft von Manfred Weber die Übermacht an Narren.

Bauherr Weber verstand es zwar, wie in den Jahren zuvor, die Narren mit Vesper und Getränken milde zu stimmen, doch final blieb ihm nur mit einem lauten Narri das Feld zu räumen.
Frank Gerspach, Vorsitzender des Reckinger Narrenvereins, hatte allerdings ein kleines Trostpflaster für den Bürgermeister dabei. Entmachtet aber mit einer neuen Aufgabe betraut, darf dieser am Fasnachtssonntag für die vier Küssaberger Vereine als Täfeleträger bei dem Umzug in Rechberg fungieren. In diesem Sinne „Täfele hoch!“.