Das Corona-Virus zieht weiter seine Kreise. Auch in Lauchringen. Dort schlug die Nadel vor 14 Tagen besonders aus. Was Bürgermeister Thomas Schäuble dazu veranlasste, im Mitteilungsblatt an die Einwohner zu noch mehr Wachsamkeit zu appellieren und die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Er sprach von einem Siebentage-Inzidenzwert von rund 270 (Stand 17. November). „Wir liegen damit weit über dem Landesdurchschnitt“, schrieb er.
Verständnis und Verantwortungsbewusstsein
Mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas entspannt. Das Landratsamt bezifferte die Inzidenz, Stand 1. Dezember, auf 114,5. Schäuble äußerte die Bitte, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb des eigenen Hausstandes auf ein „absolut nötiges Minimum“ zu reduzieren. Er appellierte an das Verständnis und das Verantwortungsbewusstsein der Einwohner. Man wisse, was jedem Einzelnen zugemutet und abverlangt werde.
Schäuble: „Machen Sie sich jedoch bewusst, dass Sie dies nicht nur für sich selbst tun, sondern auch für alle Älteren und Vorbelasteten, bei denen das Virus möglicherweise einen ungleich schwereren Verlauf zeigen kann.“
Warum sich gerade in Lauchringen im genannten Zeitraum so viele Menschen infizieren, ist schwer zu beantworten. Schäuble sieht den Zusammenhang in privaten Zusammenkünften: „Schaut man sich die Karte an, sind die Zahlen im ländlichen Raum, wo es weniger Zusammenkünfte gibt, geringer.“ Vor allem in der Familie springe das Virus schnell über. Er weist darauf hin, dass der Siebentagewert auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wird. Die Inzidenz von 270 impliziert für Lauchringen 21 Neuansteckungen.
Bisher keine Hotspots im Landkreis
„Es gibt keine Lauchringer Besonderheit“, schreibt Landratsamtssprecherin Susanna Heim auf Nachfrage. Fest stehe allerdings dass Lauchringen wie Waldshut-Tiengen, Laufenburg, Stühlingen und Wehr zu den Gemeinden mit höheren Fallzahlen gehöre. Sie betont: „Wir hatten bisher keine Hotspots im Landkreis, aber so genannte Cluster (mehrere Personen, die angesteckt wurden) in Heimen, in einem Schnellrestaurant und einen kleineren Cluster in einer Firma. Das war alles nicht in Lauchringen.“
Lauchringen habe, Stand 1. Dezember, 15 aktive Fälle. Die Gemeinde sei auch von der Einwohnerzahl mit Laufenburg (14 Fälle) vergleichbar. Zum Vergleich: Stühlingen habe derzeit 22 aktive Fälle.
Derweil ist das Rathaus in Lauchringen bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Nur auf Terminvereinbarung kann das Amt betreten werden. Die Angestellten arbeiten wie beim Lockdown im Dezember in zwei Gruppen, abwechselnd ein Teil im Rathaus, ein Teil im Homeoffice.