„Philipp Fuchs fotografiert Spuren in Erwins Laufenburg“: Mit diesem Ausstellungstitel ist klar umrissen, worum es in der am Freitagabend eröffneten neuen Schau im Rehmann Museum geht: um eine Spurensuche in Laufenburg mittels Kamera.

Die Farben, die in der vorigen Ausstellung „Feuer fangen“ dominant waren, sind verschwunden. Denn Philipp Fuchs hat sich ganz auf die Schwarz-Weiss-Fotografie eingelassen – eine Entscheidung, die er 2016 getroffen hat. „Ich vermisse die Farbe nicht“, erklärte Fuchs bei der gut besuchten Vernissage.

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2007 ist der Fotograf von Basel nach Laufenburg gezogen. „Ich brauche den städtischen Raum“, sagte er, „ich brauche diese Dichte an Architektur.“ Fuchs hat die Ausstellung nach Themen wie „Unorte“, „Spiegelungen“, „Wege“ und „Konstruktionen“ gegliedert. Auch der Metropole Paris, wo Erwin Rehmann zwischen 1946 und 1947 Bildhauerkurse besuchte, ist ein Abschnitt gewidmet.

Den Fotografien sind Texte mit Erläuterungen zur Seite gestellt. Spiegelungen zum Beispiel bezeichnet Philipp Fuchs als „besonders reizvolle Herausforderung“, weil sie die Sehgewohnheiten infrage stellen.

Ein besonderer Blick

Dies gilt aber auch für andere, auf den ersten Blick unspektakuläre Motive. „Wege“ ist eines dieser Themen, das einer genauen Betrachtung lohnt. Denn: „Oft verschlungene Wege lassen uns das Städtchen entdecken, bergen Geheimnisse und überraschende An- und Aussichten“, so Fuchs.

Da er die Farbe aus seiner fotografischen Arbeit vollständig eliminiert hat, wirken seine Bilder abstrakt. Was eigentlich bekannt ist, scheint dort aus einem anderen Film zu stammen. Idee und Konzeptentwurf stammen von Ute Gottschall, Geschäftsführerin im Rehmann Museum.

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Sein Debüt hat der neue Kurator Tyrone Richards absolviert: Er war zum ersten Mal im Rehmann Museum vollumfänglich in den Aufbau einer Ausstellung involviert. „Es geht nicht nur um Bilder, sondern um Geschichten“, beschrieb er den Kern der Ausstellung, die auch ältere Aufnahmen von Erwin Rehmann enthält. Richards weiter: „Es soll ein Dialog zwischen Stadt- und persönlicher Geschichte entstehen.“

Erwin und Christoph Rehmann betrachten Fotografien von Philipp Fuchs.
Erwin und Christoph Rehmann betrachten Fotografien von Philipp Fuchs. | Bild: Peter Schütz

Das fotografische Werk von Philipp Fuchs knüpft Bezüge zu Erwin Rehmann, merkte Ute Gottschall an, „es ist jedoch als autonomes künstlerisches Werk zu verstehen“. Den Anspruch der Ausstellung beschrieb sie als „sowohl historisch als auch künstlerisch“.

Das Rehmann Museum zeige mit Philipp Fuchs eine fotografische Perspektive auf die Stadt, die Erwin Rehmann stark prägte. Erwin Rehmann sei im kulturellen Leben von Laufenburg stark involviert und bis heute sehr präsent.

Das Programm

Zur Vernissage spielten Doris Erdin und Céline Fehlmann von der Musikschule Laufenburg auf. Am Samstag, 30. März, dürfen Kinder und Jugendliche bei einem Workshop an die Kamera. Außerdem lanciert das Rehmann Museum einen Fotowettbewerb von Mai bis Ende Juni. Am Samstag, 6. April, werden Fuchs und Richards öffentlich über die Fotografien und Objekte sprechen. Die Finissage und die Preisverleihung des Fotowettbewerbs finden am Sonntag, 11. August, statt.