Die Erleichterung ist Marcus van Nijenhoff anzuhören, als er ins Telefon spricht: Gerade eben habe er die Zusage der Stadt Laufenburg/CH bekommen, dass er mit seinem Schiff „Löwe von Laufenburg“ vorübergehend von der Schweizer Seite ablegen darf. In Deutschland ist ein Betrieb auf den Passagierschiffen angesichts der aktuell geltenden strengen Corona-Maßnahmen noch immer undenkbar.
Van Nijenhoff wird die kommenden Tage nutzen und sein Schiff startklar machen. Am Donnerstag, 29. April, um 14.30 Uhr dann will er erstmals ablegen zu einer Rundfahrt. Vorerst bis Sonntag sind täglich um die gleiche Zeit Rundfahrten geplant. Der Kapitän sagt: „Wir werden genau beobachten, wie sich die Nachfrage entwickelt und prüfen, welche Möglichkeiten für Routen wir haben und dann nach Möglichkeit das Angebot laufend ausbauen.“
Auch die Fähren auf dem Fricktaler Rheinabschnitt sind wieder in Betrieb. Die Kaiseraugster „Fähri“ ist seit Anfang April unterwegs. Max Heller, Präsident der Fährekommission, hofft, dass nun, da es mit den Temperaturen aufwärts geht, auch die Fahrgastzahlen ansteigen: „Die Fähri ist schließlich gerade bei Ausflüglern wie Velofahrern, Wanderern oder Spaziergängern sehr beliebt.“
Was erlaubt ist
Joggen und ähnliche sportliche Aktivitäten über die Grenze hinweg sind laut dem Sozialministerium Baden-Württemberg im Rahmen der 24-Stunden-Regelung quarantänefrei möglich, sofern die Bewegung an der frischen Luft im Vordergrund steht und man sich dabei noch im näheren Umfeld des eigenen Wohnorts bewegt.
Darauf berufen sich auch die Betreiber der Mumpfer Rheinfähre. Sie startet am 1. Mai in die Saison. Michel Ernst, Fähr-Chef der Pontoniere Mumpf, hält es aber auch für durchaus möglich, dass einige Fahrgäste zwar für eine Fahrt auf die Fähre kämen – statt auf der deutschen Seite des Rheins auszusteigen aber wieder direkt zurückfahren. „Auch das ist ja ein Erlebnis“, sagt Ernst mit einem Lachen.
Schleusenfahrt
Ebenfalls ab dem 1. Mai finden in Basel die großen Schleusenfahrten des „Rhystärns“ statt. Mit der in der Schweiz seit Montag vergangener Woche erlaubten Öffnung der Außenbereiche in der Gastronomie sei die Voraussetzung gegeben, „den Betrieb wieder aufzunehmen und somit auch die Schleusenfahrt nach Rheinfelden anzubieten“, sagt Frédéric Petignat, der stellvertretende Geschäftsführer der Basler Personenschifffahrt AG. Er glaubt: „Der Nachholbedarf nach solchen Erlebnissen ist groß und wird von den Gästen geschätzt.“