Die hohen Grenzzäune auf der alten Zollbrücke in Laufenburg sind seit Samstag Geschichte. Sehr zur Freude der Laufenburger Bürgerinnen und Bürger, vor allem jener, die schon zwei Monate auf diesen Tag gewartet haben. Menschen, die enge Beziehungen zu Anderen jenseits des Rheins haben und ihre Liebsten nicht sehen durften, sind nun wieder vereint. So auch Renate Brutsche und Rolf Rebsamen aus Laufenburg.
Seit gut 20 Jahren verbindet sie eine enge Freundschaft. Er wohnt auf der Schweizer Seite, sie auf der Deutschen. Beide haben ihren eigenen Haushalt und normalerweise treffen sie sich mehrmals die Woche, machen Ausflüge, gehen zusammen in den Ausgang oder Spazieren. Aber auch alltägliche Dinge wie Gärtnern oder verschiedene Arbeiten im Haus erledigen sie gerne gemeinsam.
„Während des Lockdowns haben wir viel telefoniert“, erzählt die 79-Jährige, die das Glück hat rheinseitig zu wohnen und so sogar hin und wieder ihrem 88-jährigem Freund zuwinken konnte, während er sich auf der Schweizer Seite die Beine vertrat. „Da gab es schon lustige Momente“, ezählt Renate Brutsche lachend.
Dass der Zaum abgebaut wurde, erfuhr die ehemalige Restaurantbetreiberin eher zufällig. Noch am selben Abend telefonierte sie mit ihrem Freund und sie verabredeten sie sich für den Samstagmorgen auf der Rheinbrücke. Nachdem dann auch die von den deutschen Behörden verlangte Selbstdeklaration ausgefüllt war, konnten sich die beiden endlich wieder in die Arme schliessen. Anschliessend wurde mit einem Glas Sekt angestossen und gemeinsam mit der Familie zu Mittag gegessen.