Unter Heulen und Wehklagen haben die Laufenburger Narren am Dienstagabend die diesjährige Fasnacht zu Grabe getragen. Ausgelassene, friedliche und vom weitgehend vom Wetter verwöhnte Tage waren der Städtlefasnacht beschert. Kein Wunder, dass den Narren der Abschied einmal mehr sehr zu Herzen ging. Und es war, als ob der Himmel ebenfalls mit den Narren weinte. Wieder einmal war der letzte Tag der fünften Jahreszeit wettertechnisch eher ein Reinfall. Das verschaffte auch dem Böög eine kleine Narrenfrist, denn die Verbrennung der Fasnacht erwies sich als gar nicht so einfach.

Großveranstaltungen ohne besondere Vorkommnisse

So gut wie keine Vorkommnisse wurden der Polizei gemeldet, wie Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte: „Es war aus unserer Sicht ein überraschend ruhiges Wochenende.“ Gemeinsam mit der Bundespolizei habe die Landespolizei insbesondere am Freitagabend beim Guggen-Open-Air starke Präsenz im Städtle gezeigt, wo die Beamten gemeinsam mit einem Security-Dienst nach dem Rechten geschaut hätten, so Albicker. Trotz einer großen Ansammlung von rund 5000 Akteuren und Zuschauern sei es somit ruhig geblieben: „Auseinandersetzungen konnten im Keim erstickt werden“, so Albicker.

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Auch das Häxefüür am Samstag und der große Fasnachtsumzug am Sonntag gingen trotz jeweils mehreren tausend Zuschauern und Teilnehmern ohne Zwischenfälle über die Bühne, schildert Albicker: „Am Samstag mussten wir zwei stark alkoholisierte Männer kurzzeitig in Gewahrsam nehmen.“ Erfahrungsgemäß komme es allerdings durchaus immer wieder vor, dass Anzeigen erst nach Ende der närrischen Tagen bei der Polizei eingehen.

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Nach der letzten großen Tschättermusik durch die beiden Altstädte übergaben die Fasnachter den Böög unter der Ägide des Elferrats auf dem Rathausplatz feierlich den Flammen – aber nicht bevor der Narrenpfarrer, Merkwürden Franz Wagner, die denkwürdigsten Ereignisse der verflossenen närrischen Tage in seiner Trauerrede zum Besten gab. Ein Auszug:

Der Speck ist weg

Ex-Landschaftsvertreter Rene Leuenberger Senior habe Speck für seine Narrenfreunde gekauft, wie Wagner erfahren hat. Diesen habe er aufs Autodach gelegt und sei davon gefahren: „Dem Speck hat es gar nicht gefallen, und so ließ er sich auf die Straße fallen. Zuhause angekommen dann, oh Schreck, der Speck war weg.“ Aber das Ganze fand dann doch noch ei gutes Ende: Von der Straße hatte sich der Speck bei Leuenbergers Rückkehr nicht wegbewegt.

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Örtchen der Selbsterkenntnis

Auch über Elferrats-Präsident Ralf Malnati gab es zu berichten. Denn der hatte den Auftrag bekommen, für die Städtlefasnacht die Toiletten zu besorgen – und prompt vergessen: „Da unser Präsident ein intelligenter Toilettenbesucher ist, ein sogenannter Klugscheißer, ist es ihm auf dem besagten Örtchen wieder eingefallen, dass da doch noch was war.“ Dann habe er gerade nochmal so die Kurve gekriegt.

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Süßer die Glocken nie klingen

Auch Pfarrer Klaus Fietz hatte während der Fasnacht von sich Reden gemacht: „Seine Verbundenheit zur Fasnacht liegt ihm sehr am Herzen. Vor gar nicht allzu langer Zeit, als er im Fernsehen Laufenburger Narren beim Umzug in Bad Cannstadt sah, dachte er: ‚Das hat doch was zu bedeuten‘, und ließ sofort seine Glocken läuten.“

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