Laufenburg/Albbruck Mit dem Lebenszentrum hat Günter Hirt sein Lebenswerk vollendet. Die Einrichtung dient Ersatzfamilien der im Lebenshaus in Uganda aufgenommenen Kinder. Angefangen hatte das Projekt des heute 87-Jährigen vor zwölf Jahren mit dem Bau des Lebenshauses im Busch der Region Kyoto. Es nimmt Waisenkinder auf, die sonst wenig Lebenschancen hätten. Anschließend startete er „Future Homes“.
Günter Hirt ist der Seelsorgeeinheit Laufenburg-Albbruck fest verbunden. Und er tut Gutes in Uganda. Future Homes sind drei Wohnblocks mit Mietwohnungen, quasi als Lebensversicherung für das Lebenshaus. Alle 24 Wohnungen sind seit Weihnachten 2024 bewohnt und decken mit den Mieteinnahmen mittlerweile zwei Drittel der Personalkosten im Lebenshaus. Das Lebenszentrum als drittes Standbein dieser Lebenshilfe ist ein eigenständiges Projekt, aber mit dem Lebenshaus vernetzt. Es ist die Fortführung von Hirts Philosophie der ganzheitlichen Hilfe für die Ärmsten der Armen. Es soll helfen, bislang von Bildung und eigenverantwortlicher Lebensbewältigung noch ausgeschlossenen jungen Frauen und Männern Chancen auf ein neues Leben zu eröffnen.
Während das Lebenshaus mit Spenden und handwerklicher Hilfe auch maßgeblich aus der Seelsorgeeinheit entstand, war der Bau der Wohnblocks nur durch Großspenden der Firma Brennet GmbH möglich – für Pfarrer Hirt ein Geschenk des Himmels. Das Lebenszentrum, das ein Bildungs- und Schulungszentrum umfasst, wurde größtenteils von Günter Hirt selbst finanziert mit einem Teil seiner Altersvorsorge und den großzügigen Spenden zu seinem diamantenen Priesterjubiläum. Dieses feierte er vergangenes Jahr mit einem Festgottesdienst in Luttingen. Mission unterstützt ebenfalls.
Zu dem Projekt gehört eine Küche mit Speisesaal für rund 200 Personen und die Schaffung eines Schulungsgebäudes mit Unterrichtsräumen für Kleingruppen sowie Fachräumen für lebenspraktische Kurse. Hauptstandbein bleibt das Lebenshaus. Dessen große Bedeutung für die Kinder, aber auch für die Bevölkerung im weit von größeren Siedlungen abgelegenen Busch können auch mehrere Menschen aus der Seelsorgeeinheit bezeugen, die beim Aufbau mitgeholfen haben. Wieder andere helfen über Spenden oder Bettenpatenschaften mit, dass das Haus überleben und sich weiter entwickeln kann. Längst werden das Lebenshaus und auch die in primitiven Hütten lebenden Menschen in der Umgebung mit gesundem Trinkwasser versorgt. Eine Photovoltaikanlage ersetzt die zuvor total unzulängliche mit Dieselmotoren betriebene Stromversorgung, wodurch Trinkwassergewinnung erst möglich wird. Auch beim Aufbau einer Landwirtschaft zur Eigenversorgung sind immer wieder Fortschritte zu verzeichnen.
Das Lebenshaus bleibt Zufluchtsort und Kontaktstelle während der Schulzeit und vor allem in den langen Schulferien. Neben Auffangstation und Zuhause ist es außerdem als Anlaufstelle für alle ratsuchenden, schwachen und kranken Menschen aus der Umgebung.
Gottesdienste: Günter Hirt besucht derzeit die Seelsorgeeinheit. Er wird zwei Gottesdienste halten: Am Samstag, 6. September, in Hochsal und Samstag, 13. September, in Luttingen, jeweils um 18.30 Uhr.