Laufenburg – Der Kindergarten Eulennest auf der Brunnenmatt muss, bedingt durch den Ausbau der Elektrifizierung der Hochrheinbahn, welcher ab Mitte 2026 geplant ist, ausgelagert werden. Der Gemeinderat stimmte in der Sitzung am Montagabend dem Vorhaben eines Neubaus in der Oststadt zu.
Bürgermeister Ulrich Krieger betonte, dass es keine Alternative zur Auslagerung gäbe. Er sagte zudem, dass ein Provisorium keinen Sinn mache, da dann von einem Zeitraum von rund zweieinhalb Jahren ausgegangen werden müsse und das Gebäude auf der Brunnenmatt dann wieder hergestellt werden müsste, was insgesamt enorme Kosten verursache.
Die Grundsatzfrage im Gemeinderat war, ob das Gebäude zunächst für zwei Gruppen, mit der Option einer späteren Erweiterung um eine weitere Gruppe, oder gleich ein Gebäude mit drei Gruppen errichtet werden soll. Mit der Gegenstimme der Grünen-Stadträtin Ulrike Marquart entschieden sich die Stadträte für den sofortigen dreigruppigen Ausbau.
Ausschlaggebend bei der Entscheidung waren neben dem zu erwartenden Zuwachs an Einwohnern und damit mehr Kindern auch die Kosten. Die Baukosten wurden vom städtischen Architekten Sebastian Schume für einen Ausbau für drei Gruppen mit rund vier Millionen Euro angegeben. Ein zweigruppiger Ausbau würde rund 500.000 Euro günstiger kommen. Schume, der die Vorplanung vorstellte, stellte weiter dar, dass bei der Variante mit einem Erweiterungsbau für eine dritte Gruppe in fünf Jahren bereits mit rund einer Million Euro zu rechnen sei, abgesehen von der Beeinträchtigung einer Baustelle im laufenden Betrieb. Die Verwaltung gab zu bedenken, dass, um dem Wunsch des Gemeinderats nachzukommen, auch Kindern außerhalb des Einzugsbereichs den Zugang zum Kindergarten Eulennest, dem einzigen Kindergarten mit naturpädagogischem Profil in Laufenburg, zu ermöglichen, nur dann realisierbar ist, wenn kapazitätsbedingt die sofortige dreigruppige Variante zum Zuge kommt.
Neuer Standort direkt am Wald
Eine Arbeitsgruppe aus Stadträten, Vertretern der Verwaltung und des Kindergartens war bereits in die Vorbereitungen eingebunden und sie sprach die Empfehlung aus, der der Gemeinderat folgte. Der neue Standort liegt am Ende „Grüner Weg“ in der Oststadt, direkt am Wald, was der naturpädagogischen Ausrichtung des Kindergartens zugutekommt. Das Grundstück befindet sich in der Hand der Stadt. Um den Bau zu verwirklichen, ist noch die Ausstellung einer Ergänzungssatzung notwendig. Der Entwurf für den neuen Kindergarten sieht ein einstöckiges Gebäude vor. Die Gruppenräume des winkelförmigen Baukörpers haben eine Ausrichtung auf den Wald. Der Kindergarten soll in Holzbauweise erstellt werden. In Anbetracht der kurzen Bauzeit wird ein Generalunternehmer den Bau realisieren. Zudem wird ein Fachanwalt für Vergaberecht beauftragt.