Zum Jahreswechsel haben wir die Bürgermeister im westlichen Landkreis Waldshut per Mail wieder um die Beantwortung von acht teils persönlichen, teils die Gemeinde und die Politik betreffenden Fragen gebeten. Hier die Antworten des Laufenburger Bürgermeisters Ulrich Krieger. Er hofft, dass die künftige Bundesregierung erkennt, sie den Kommunen wieder mehr Handlungs- und Gestaltungsspielräume geben muss.

Welches politische Ereignis – kommunal, national oder international – hat Sie dieses Jahr besonders gefreut?

Über meine Wiederwahl zum Bürgermeister habe ich mich besonders gefreut. Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen Wunschberuf in dieser wunderschönen Stadt weiterhin ausüben darf.

Welche Entwicklung – kommunal, national oder international – macht Sie besonders besorgt?

International bereiten mir die vielen Kriege und Krisenherde dieser Welt und deren Auswirkungen Sorge.

In Deutschland macht mir die aktuell allgemein sehr schlechte Lage der Kommunen Sorge. In den letzten Jahren wurden immer mehr Aufgaben von Bund und Land auf die Kommunen abgeladen – ohne die notwendige Finanzierung bereitzustellen. Dazu erdrückt uns die zunehmende Bürokratie zusehends. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage brechen uns auch die Einnahmen weg, während die Ausgaben weiter steigen. Ich frage mich deshalb schon, wie man diese Schieflage in den Griff bekommen kann und hoffe, dass die künftige Bundesregierung – egal welche Farbe sie hat – erkennt, dass man wieder mehr Handlungs- und Gestaltungsspielräume den Städten und Gemeinden geben muss.

Welches ist das wichtigste Projekt, das 2024 in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?

Abgeschlossen wurde die Sanierung der Turnhalle in Rhina. Sie ist richtig schön geworden. Ich bin auch froh, dass wir die Entwurfsplanung für die Sanierung der Hebelschule mit Ganztagsausbau in Rhina fertigstellen und den Baubeschluss fassen konnten. Das ist ein wichtiger Meilenstein für dieses Großprojekt. Ebenso freue ich mich, dass wir bei der Sanierung des Hans-Thoma-Weges zwei von drei Bauabschnitten vollenden konnten.

Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?

Eine Stadt ist nie fertig. Deshalb ist auch mein Schreibtisch nie leer. Da wir aktuell mehrere große Projekte parallel bearbeiten, gibt es auch mehrere wichtige Dinge, die im neuen Jahr zügig zur Entscheidung anstehen und mich aktuell über den Jahreswechsel beschäftigen.

Was ist das wichtigste Projekt, das Sie 2025 in Ihrer Gemeinde angehen oder abschließen wollen?

Die Elektrifizierung der Hochrheinbahn rückt mit großen Schritten näher. Der Planfeststellungsbeschluss wird Anfang des Jahres erwartet. Damit rückt dann auch der Baubeginn näher. Aus Sicht der Stadt sind allerdings nach wie vor zentrale Fragen im Baustellen- und Verkehrskonzept offen. Ich hoffe, dass die Deutsche Bahn dann endlich auch Antworten auf unsere Fragen geben kann, und wir gemeinsam eine vernünftige Lösung für die noch offenen und teilweise auch strittigen Punkte finden werden.

Was wird die Entwicklung in Ihrer Gemeinde 2025 besonders prägen?

Das werden die vielen anstehenden Bauprojekte sein. Neben der Elektrifizierung wird der Beginn der Sanierung der Hebelschule und die anstehenden Bauarbeiten für die Auslagerung des Kindergartens Eulennest von besonderer Bedeutung sein.

Stellen Sie sich vor: Ein vermögender Gönner stellt Ihrer Gemeinde zwei Millionen Euro zur freien Verfügung. Wofür sollte dieses Geld eingesetzt werden?

Die Stadt benötigt aktuell schon Kredite, um notwendige Projekte wie die Sanierung der Hebelschule mit Ganztagsausbau und die durch die Elektrifizierung der Hochrheinbahn notwendige Auslagerung des Kindergartens Eulennest finanzieren zu können. Vermutlich würde ich die zwei Millionen deshalb in diese Projekte investieren, um die Kreditlast für die Stadt zu senken.

Was wünschen Sie sich 2025 persönlich?

Gesundheit.

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