Das zentrale Gerätehaus für die Feuerwehr wird teurer als zunächst vorgesehen. Das Architekturbüro, das den Siegerentwurf des Wettbewerbs erstellt hat, legte in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses eine Kostenschätzung von 13,9 Millionen Euro vor. Bislang waren 10,7 Millionen Euro in der Haushaltsplanung für die Jahre 2019 bis 2022 veranschlagt. Das Gremium nahm die Kosten zur Kenntnis und stimmte der Auftragsvergabe an das Büro zu.
Aus dem Realisierungswettbewerb für das zentrale Feuerwehrgerätehaus war das Architekturbüro Dasch Zürn + Partner als erste Preisträger hervorgegangen. Auf Aufforderung der Stadtverwaltung hat das Büro nun auch einen Kostenrahmen eingereicht. Die zwei anderen Preisträger verzichteten darauf aufgrund des eindeutigen Votums der Jury und der Ergebnisannahme durch den Gemeinderat.
Die geschätzten Kosten für den Siegerentwurf wurden von der Verwaltung geprüft und keine Fehler festgestellt, allerdings zeichnet sich eine deutliche Kostensteigerung von 30 Prozent gegenüber der bisherigen Kostenschätzung der Verwaltung ab. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt verwies darauf, dass die bisherige Schätzung ein paar Jahre alt sei. Nun solle „kein Streichkonzert“ veranstaltet werden, sondern die Kostenschätzung des Büros als neue Grundlage betrachtet werden.
Die neue Kostenschätzung lag bei 13,9 Millionen Euro. Bislang sind in der Haushaltsplanung der Stadt 10,7 Millionen Euro für die 2019 bis 2022 veranschlagt. Der Fehlbetrag soll entsprechend in die Haushaltsplanung eingearbeitet werden.
Architekt Sebastian Kittelberger von dem Architekturbüro versicherte, dass dessen Kostenschätzung auf der mehrjähriger Erfahrung des Büros im Bau von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Stadthallen, Verwaltungsbauten und Feuerwehrgebäuden beruhe.
Das Büro hat schon vergleichbare und größere Feuerwehrgebäude in Hirschberg, Kaufbeuren, Metzingen, Nordhausen und Wannweil realisiert. Eine genauere Kostenberechnung erfolgt mit dem Entwurf, nach Gewerkeausschreibung gibt es einen Kostenanschlag und nach Fertigstellung eine Kostenfeststellung.
Die Planungen im Detail
Das Feuerwehrgebäude teilt das Grundstück an der Ecke Römerstraße zur Müßmattstraße in Nord-Süd-Ausrichtung in zwei Hälften, so Kittelberger. Die Alarmeinfahrt erfolgt über die Römerstraße zur Ostseite des Gebäudes. Die Alarmausfahrt erfolgt von der Westseite des Gebäudes zur B 316 hin.
Im Erdgeschoss sind Foyer, Werkstatt, Atemschutz, Wäscherei, Umkleiden, Lage und Technik untergebracht. Funk- und Leitzentrale sind etwas abgerückt. Im ersten Stock befinden sich Büro-, Schulungs-, Jugend-, Fitness- und Bereitschaftsräume sowie ein weiteres Lager und ein Technikraum.
Ein kleiner Aufsatz im zweiten Stock kann mit einer Dachterrasse kombiniert werden. Für die Einsatzfahrzeuge sind neben 16 Stellplätzen auch eine durchfahrbare Waschhalle vorgesehen.
Ein Übungsturm soll abseits des Gebäudes errichtet werden. Nach Abstimmung des Vorentwurfs mit dem Nutzer könnte dieser noch dieses Jahr im Gemeinderat zum Beschluss gebracht werden, meinte Kittelberger. Die genauere Entwurfsplanung könnte dann im Frühjahr wieder in den Gemeinderat eingebracht werden und parallel dazu der Bauantrag gestellt werden.
Kittelberger schätzte, dass nach den Wintermonaten im Frühjahr 2021 mit dem Bau begonnen werden könnte. Er rechnete mit mindestens 18 Monaten Bauzeit, sodass die Fertigstellung frühestens für Sommer 2022 erwartet werden könne.
Brandschutzkosten
Gemeinderätin Karin Paulsen-Zenke (SPD) erkundigte sich nach den Kosten für den Brandschutz. Kittelberger schätzte dafür 45 000 Euro ein. Das Gremium nahm die Kostenschätzung des Büros zustimmend zur Kenntnis und traf einstimmig den Beschluss, dem Gemeinderat die Empfehlung zu geben, den Architekten Dasch Zürn + Partner den Auftrag für die Objektplanung zu erteilen.