Am Montag ist an den Gymnasien und Realschulen für diejenigen Schüler der Unterricht wieder gestartet, die bald ihre Abschlussprüfungen ablegen werden. Für die Schulen bedeutete dies einen wahren Marathon an Vorbereitungen. Lehrer und Schüler müssen sich nun deutlich umstellen, denn von normalem Unterricht wie in Zeiten vor der Corona-Pandemie sind die Schulen noch weit entfernt.
Am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) ging am Montag für etwa 110 Schüler der Präsenzunterricht wieder los. Betroffen sind Schüler der elften Klassen in abiturrelevanten Fächern sowie Zwölftklässler, die im Mai ihr Abitur ablegen. „Es werden aber nie alle Schüler gleichzeitig vor Ort sein“, sagte Rektor Volker Habermaier im Gespräch mit dieser Zeitung.
Damit es am Montag wieder losgehen konnte, mussten davor „unendlich viele“ Vorbereitungen getroffen werden, wie er sagt. So bereiteten die Hausmeister die Räume so vor, dass die Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden können. „Wir benutzen dafür vor allem die großen Räume, es kann aber auch sein, dass Kurse geteilt werden müssen“, erklärt Habermaier. Es ist etwa möglich, dass ein Lehrer eine Klasse unterrichtet, die auf zwei Räume verteilt ist.
Zudem wurden Ein- und Ausgänge klar definiert und Abstandsmarkierungen am Boden angebracht. Seife und Einmalhandtücher liegen bereit, von der Stadt gab es zusätzlich Desinfektionsmittel. Darüber hinaus hat die Schulleitung einen Plan erstellt, der gewährleisten soll, dass möglichst wenig Bewegung im Schulhaus herrscht. Kleine Kurse wurden an die Randzeiten verlegt, größere in die Mitte. Außerdem werden alle Fächer aktuell in Doppelstunden unterrichtet. Die Mensa bleibt geschlossen.
„Bei einem Raumwechsel begleiten die Lehrer die Schüler und achten darauf, dass die Abstandsregeln eingehalten werden.“ Wer in der Pause in den Lichthof möchte, darf das unter Aufsicht tun. „Generell gibt es in Schulen keine Maskenpflicht, aber ich habe den Schülerinnen und Schülern dringend empfohlen, zumindest beim Kommen und Gehen eine zu tragen“, so Habermaier. „Wir haben zudem das große Glück, dass eine Mutter 150 Masken für uns genäht hat.“ Fast alle Schüler hätten am Montag eine Maske dabei gehabt. „Aber ich habe morgens schon gemerkt, dass die meisten sich nicht an die Abstandsregeln gehalten und die Maske auch nicht getragen haben“, so der Schulleiter.
Das Schreiben zur Wiederaufnahme des Unterrichts, das auf der Homepage der Schule zu finden ist und das an die Schüler verschickt wurde, hätten wohl nicht alle so aufmerksam gelesen. „Ich habe sie dann freundlich begrüßt und gebeten, doch die Masken aufzusetzen, das hat dann auch gut geklappt“, berichtet Habermaier. Es gebe einige Schüler, die sich Sorgen machten, etwa, weil sie Familienmitglieder hätten, die zur Risikogruppe gehören. „Auf deren Wunsch kann auch im Unterricht Maske getragen werden.“
Lehrkräfte seien derzeit etwa zwölf an der Schule. Diese müssten nicht nur den Präsenzunterricht erteilen, sondern auch weiter Homeschooling in den Abiturfächern vorbereiten. „Es gibt ein paar wenige Schüler, die weiterhin nicht zur Schule kommen, weil sie selbst zur Risikogruppe gehören“, sagt Habermaier. Dies sei natürlich eine Doppelbelastung für die Lehrer. Er ist sich sicher: „Schule wird für eine lange Zeit nicht mehr sein, was Schule mal war.“ Dennoch habe er sich sehr gefreut, am Montag endlich wieder einige Kollegen und Schüler zu sehen, wenn auch nur „deren Augen und Stirn“.