Horatio Gollin

Die durch die Corona-Krise bedingte Schließung des Schatzkästleins nutzt die Arbeiterwohlfahrt (Awo) nicht nur zur Behebung der Spuren des Wasserschadens vom vergangenen Oktober, sondern auch für eine Renovierung von Teilen des Verkaufsraums. Man hofft darauf, bald wieder öffnen zu können, denn bei einem anhaltenden Shutdown würde es für den Awo-Kreisverband ab Ende Juni finanziell schwierig.

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Regale, Geschirr, Vasen, Brettspiele, DVDs und Secondhand-Kleider stapeln sich im hinteren Bereich des Verkaufsraums des Schatzkästleins. Im vorderen Bereich des Sozialkaufhauses des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt wird ein neuer Boden verlegt. Helfer mit Pinseln streichen die Wände. Die Hygieneabstände können dabei gut gewahrt bleiben, das Schatzkästlein bietet ausreichend Fläche.

Während des laufenden Betriebs gab es keine Gelegenheit, die Spuren des Wasserschadens vom Oktober zu beheben. Da das Sozialkaufhaus aber nun wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen geschlossen bleiben muss, wird die Zeit genutzt, um das vor neun Jahren eröffnete Schatzkästlein zu einem guten Teil zu renovieren. „Das Schatzkästlein wird in neuem Glanz erstrahlen“, sagt Geschäftsführerin Ina Pietschmann.

Nach einem heftigen Regen im Oktober des vergangenen Jahres stand Wasser im Schatzkästlein. Es war über ein unter dem Dach verlaufendes Regenrohr ins Lager im zweiten Obergeschoss eingedrungen und hatte über die Verkaufsräume im ersten Obergeschoss und Erdgeschoss seinen Weg bis in den Keller gefunden. Wände, Böden und Decken waren betroffen. „Das Team hat alles trocken gelegt“, erinnert sich Pietschmann. Schatzkästlein-Leiter Michael Schmalz ergänzt: „Wir hatten nur einen Tag komplett geschlossen, um alles so gut wie möglich zu trocknen, und um die Ware zu verräumen.“ Der Verkaufsraum im ersten Obergeschoss musste allerdings für zweieinhalb Wochen gesperrt werden.

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Der große Schrecken kam, als die Gebäudeversicherung den Versicherungsfall ablehnte, da dieser erst bei Sturmstärke acht eintrete. Kreisvorsitzende Hannelore Nuss startete daraufhin einen Spendenaufruf, der auf großen Anklang stieß. „Da kam richtig was zusammen“, sagt Pietschmann. Zwei Einzelspender gaben sogar jeweils 500 Euro. Beim Lichtereinkaufsabend sammelte auch der Panflötenspieler Gregory Pan für das Schatzkästlein. Da das Regenrohr im Inneren des Hauses verläuft, tat sich auch noch ein zweiter Topf auf. Bei innen liegenden Leitungen greift die Leitungswasserversicherung, allerdings zahlt diese nur die vom Wasserschaden betroffenen Flächen. „Wir hätten ein Stück Teppich raus reißen und ersetzen können“, erklärt Pietschmann. Anstelle eines Anstrichs der ganzen Wand werden nur die Kosten für die betroffene Stelle erstattet.

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„Die Versicherung deckt mit Glück die Hälfte der Kosten“, sagt Nuss. Groß ist die Dankbarkeit für die Spenden. Die Kosten für die Renovierung liegen geschätzt bei mehr als 20.000 Euro. Davon sollen die Wände des Verkaufsraums neu gestrichen und in etwa der Hälfte des Verkaufsraums ein neuer Vinylboden in hellgrauer Holzoptik verlegt werden. Die meisten Arbeiten führt Schmalzl mit einem drei Mann starken Team selbst aus. Das Team bekommt professionelle Unterstützung von zwei ehrenamtlich tätigen Malern. Ob am 20. April wieder eröffnet werden kann, wie man einmal angedacht hatte, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall gibt es laut Schmalzl schon viele Anfragen, wann wieder offen ist.