Rheinfelden Die Tschamberhöhle in Rheinfelden ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen. So beliebt, dass im vergangenen Jahr sogar Anfragen nach privaten Führungen abgelehnt werden mussten, berichtet Nina Ackermann, Bereichsleiterin Tourismus und Naherholung der Stadt. Damit das nicht mehr passiert, werden nun neue Höhlenführer gesucht.

Diese müssen keine spezielle Ausbildung mitbringen. „Man sollte aufgeschlossen sein, keine Angst vor Menschen haben und sich zutrauen, den Besuchern etwas zu erzählen“, zählt Ackermann auf. Interesse an Höhlen und Geologie sollte auch vorhanden sein. Sie sieht die Aufgabe als eine „Mischung aus Hobby und Job“. Neben den Führungen gehören auch Kassieren und Aufräumen zu den Aufgaben. Wichtig ist für Ackermann, dass Mitarbeiter Mannschaftsspieler sind und sich gut in die Gruppe einfinden können. Aktuell betreuen zwölf Personen zwischen 16 und 80¦Jahren die Tschamberhöhle. Die Tourismusleiterin bezeichnet sie als „Höhlenfamilie“.

Bei dem Stellenangebot handelt es sich um ein Ehrenamt, das nach der Ehrenamtspauschale vergütet wird. Diese beträgt maximal 840¦Euro im Jahr, das entspricht einem Stundenkontingent von 65¦Stunden. Bewerber müssen mindestens 15¦Jahre alt sein. „Wer unter 18 ist, den lassen wir natürlich nicht unter der Woche alleine eine Privatführung machen“, betont Nina Ackermann. Da wäre immer ein Erwachsener dabei. Sowieso werde niemand ins kalte Wasser geworfen, sondern ordentlich eingearbeitet. Bei den Führungen können die Besucher 500¦Meter der Muschelkalkhöhle erkunden, die als eine von nur drei öffentlich zugänglichen Höhlen dieser Art in Deutschland echten Seltenheitswert hat. Am Ende des Rundgangs ist ein rund fünf Meter hoher Wasserfall zu sehen.

In der Regel werden die Höhlenführer zu den regulären Öffnungszeiten eingesetzt, also an den Sonn- und Feiertagen zwischen Karfreitag und Ende Oktober, jeweils von 10 bis 14¦Uhr. Der Nebenjob bietet sich laut Ackermann also auch gut für Schüler und Rentner an. Unter der Woche finden auf Anfrage immer wieder private Führungen statt, etwa für Schulklassen, Firmen oder Kindergeburtstage. Die Mitarbeitenden können sich untereinander absprechen, wer wann arbeiten möchte.

Die Tourismus-Leiterin hofft auf Bewerbungen. Immerhin sei die Tschamberhöhle ein Alleinstellungsmerkmal für Rheinfelden. Etwa 2200¦Menschen haben sie laut Stadt im vergangenen Jahr besucht. Laut Nina Ackermann gibt es sogar einige Stammkunden, und auch Gäste aus der Schweiz, darunter Schulklassen, hätten die aktive Bachhöhle am Rheinufer für sich entdeckt.

Infos zur Tschamberhöhle und zur Tätigkeit als Höhlenführer gibt es im Internet unter www.tourismus-rheinfelden.de.