Rheinfelden Die Stadt Rheinfelden will ein Konzept erstellen, um die Lücken im innerstädtischen Radverkehrsnetz zu schließen. Erste Vorschläge dazu hatte der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats bereits im November diskutiert. In der Sitzung am Donnerstag ging es nun um Änderungen aufgrund der vorgegebenen Ziele und neuer Erkenntnisse. Diese haben Zoe Winkler und Florian Krentel vom Freiburger Planungsbüro Fichtner Water & Transportation präsentiert. Dabei stand die Aufbereitung für den Beteiligungsprozess im Fokus, der am 25. März um 18 Uhr mit einer Informationsveranstaltung im Bürgersaal des Rathauses beginnt.

Ende Januar hatte sich auch die IG Velo zu Wort gemeldet. Der Vorschlag der Interessengemeinschaft sieht eine Ost-West-Achse durch die Kernstadt über die Karl-Fürstenberg-Straße sowie über die Werder- und Eichbergstraße vor. Die IG Velo wünscht sich eine Verbindung zu dem von Radfahrern viel genutzten Schwarzen Weg.

Zoe Winkler nannte die Umfahrung der Fußgängerzone ein großes Thema in der überarbeiteten Radwegplanung. Das Planungsbüro habe sich um eine bessere Übersichtlichkeit bemüht, erklärte sie. Bei ihrer Vorstellung des Gesamtkonzepts wurde deutlich, dass das Radverkehrsnetz so ausgelegt ist, dass möglichst viele öffentliche Einrichtungen, insbesondere auch Schulen, entlang der Strecke liegen.

Für den schwierigen östlichen Bereich gibt es drei Varianten. Ein Nachteil bei der Umfahrung der Fußgängerzone im Westen über die Karl-Fürstenberg-Straße und ein Teilstück der Schildgasse ohne Radinfrastruktur ist Winkler zufolge das dort wachsende Gewerbegebiet. Eine Alternative, die das Gewerbegebiet umgeht, würde bei der Beschilderung etwas höhere Kosten verursachen. Für diese Variante wurde auch der ruhende Verkehr in Betracht gezogen. Demnach würden 50 bis 90 von derzeit 210 Parkmöglichkeiten entfallen. Eine dritte Variante über die Nollinger Straße rückt ein wenig von der Kernstadt ab, würde dafür aber keine baulichen Veränderungen erfordern.

Eine wesentliche Änderung im Konzept hat sich für die Rathenaustraße ergeben. Hier lehnt die Straßenverkehrsbehörde aufgrund der schlechten Einsehbarkeit die angestrebte bevorrechtigte Querung der Radfahrer ab. Abgelehnt wird zudem die bevorrechtigte Querung der Müßmattstraße für den Radverkehr auf der Pestalozzistraße. Die Edmund-Schweizer-Straße wird seitens des Polizeipräsidiums sogar als ungeeignet für den Radverkehr bezeichnet. Dies gilt auch für die Werderstraße, die am stark frequentierten Recyclinghof vorbeiführt.

Es bestehen noch Lücken

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt lobte den Entwurf, hatte aber im Bereich der Eichamt- und Schillerstraße eine Lücke festgestellt. Eine „richtig große problematische Lücke“ führte Rainer Vierbaum (CDU) zwischen der Römerstraße und der Edmund-Schweizer-Straße an. Diese soll Gegenstand weiterer Besprechungen sein, sagte Eberhardt. Er hielt die Edmund-Schweizer-Straße nicht grundsätzlich für ungeeignet. Das Problem seien dort die parkenden Autos, vermutete er.

Inwieweit sich die geplante Parkraumbewirtschaftung auf das Vorhaben auswirke, wollte Alois Kühn (FW) wissen. Die Planer hatten dies bisher nicht in Betracht gezogen. Tobias Obert, Amtsleiter Straßen- und Tiefbau, meinte, dass sich dies lediglich auf den Bereich zwischen dem Schwarzen Weg und der Fußgängerzone auswirken könnte. Nur dort würden Parkplätze wegfallen.

„Das erste Beispiel sollte sitzen“, sprach sich der Oberbürgermeister dafür aus, die Umsetzung ordentlich anzugehen, damit das Konzept in der Bevölkerung angenommen wird. In einem ersten Abschnitt ist eine Realisierung auf der Eichbergstraße vorgesehen.