Dora Schöls

Entlang der L 139 zwischen Adelhausen und Maulburg soll ein Radweg entstehen. Die Planung steht. „Wir möchten einen Radweg – und zwar sicher“, sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Da es um eine Landesstraße gehe, sei das Regierungspräsidium in Freiburg zuständig. Das sehe aber keine hohe Dringlichkeit bei dem Projekt, so Eberhardt. Also hätten sich die zwei Gemeinden für den Radweg eingesetzt – das Land übernimmt die Kosten.

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Der Radweg soll an der L 139 über den Dinkelberg gebaut werden, erklärte Johannes Brandsch vom Planungsbüro Rapp. Man habe sich für den Weg entlang der Straße und gegen Wirtschaftswege entschieden, weil die Straße bei Pendlern akzeptiert sei und bei Dunkelheit die Nähe zur Straße sicherer sei.

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Der Weg soll westlich der Straße entstehen, obwohl er an manchen Stellen östlich einfacher zu bauen sei, so Brandsch. Man habe aber Seitenwechsel für die Radler vermeiden wollen, da die Autos auf der L 139 schnell führen. Zudem sei auch der Radweg, der von Minseln nach Adelhausen geplant ist, für die Westseite angedacht. Beginnen soll der Weg an der Kreuzung Richtung Adelhausen von Minseln kommend, enden soll er am Ortseingang Maulburg. Am Anfang und am Ende seien Mittelinseln auf der Fahrbahn geplant. Für den Radweg seien mit Sicherheitsstreifen etwa fünf Meter Breite nötig.

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Baulich gebe es zwei anspruchsvolle Abschnitte, sagte Brandsch: zwei steile Böschungen. Eine davon solle zurückgedrückt werden, sodass die Felswand frei liegt und Platz für den Radweg entsteht. Die andere sei bereits zurückgedrängt und mit Seilen gesichert. Hier solle die Straße um etwa 3,5 Meter verschoben werden, sodass zwischen Böschung Straße der Radweg gebaut werden kann. Dieser werde an der Stelle mit einer Leitplanke gesichert. Zudem müsse über den Talbach eine neue Fahrradbrücke gebaut werden.

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Der Weg entsteht über rund 3,7 Kilometer Länge und kostet rund 1,6 Millionen Euro, die das Land trägt. Hinzu kämen laut Brandsch Kosten für den Grundstückserwerb (etwa 17.500 Quadratmeter) und den naturschutzrechtlichen Ausgleich für die Flächenversiegelung. Hier müssten rund 250.000 Öko-Punkte geleistet werden, sagte Brandsch. Dies könne etwa über eine Blumenwiese und einen Froschteich an der L 139 geleistet werden, dazu bräuchte es noch weitere Projekte wie zum Beispiel eine Streuobstwiese.

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Die Gemeinden wollen auf ein Planfeststellungsverfahren verzichten, damit es schneller vorangeht, so Brandsch. Dafür müssten die Eigentümer der Grundstücke zustimmen, auf die man nun zugehe. Aus den betroffenen Orten kam Lob und Dank: Silvia Rütschle, Ortsvorsteherin von Adelhausen, und Maulburgs Bürgermeister Jürgen Multner betonten, der Radweg sei seit längerer Zeit von vielen gewünscht. Auch die Rheinfelder Stadträte lobten die Pläne und verwiesen auf Erfahrungen als Radfahrer. Dass etwa keine Querung geplant sei, mache den Weg sicherer, fand Rainer Vierbaum (CDU), da nicht nur der Radverkehr, sondern auch der Kfz-Verkehr zunehme. Karin Paulsen-Zenke (SPD) nannte es „ein gutes Signal, dass man zugunsten der Radfahrer auch mal eine Straße verschiebt“.

Keine Beleuchtung wegen Fledermäusen

Heiner Lohmann (Grüne) verwies auf die angespannte Finanzlage der Stadt und lobte die Finanzierung des Projekts durch das Land. Dieter Meier (CDU) fragte, wie groß der finanzielle Anteil in Rheinfelden und Maulburg sei und ob der Radweg beleuchtet werde. Brandsch erwiderte, der Radweg dürfe wegen der Fledermäuse nicht beleuchtet werden, er werde aber durchgängig am Boden markiert. Laut OB Eberhardt zahlen die Gemeinden für den Grunderwerb je nach Gemarkungslänge, auf Rheinfelden entfielen 8200 Quadratmeter, auf Maulburg 9300. Im nächsten Schritt komme es auf das Geschick bei den Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern an, so Eberhardt.