Rheinfelden Die Ursprünge der Karsauer „Geldbeutelwösch“ reichen inzwischen über 50¦Jahre in die Vergangenheit zurück, wissen der Karsauer Ehrenzunftmeister Martin Klein und der Zunftmeister Marcel Maienknecht.
Sie waren am Aschermittwochnachmittag mit von der Partie, als sich die Karsauer Cliquen nach dem großen Aufräumen des Narrendorfes vor der Trotte versammelten, um sich von den Rhy-Bieschtern und einigen Privatleuten verköstigen zu lassen. Pünktlich um 15.30¦Uhr setzte dann die Geldbeutelwäsche ein, als sich Marcel Maienknecht mit einigen Mitgliedern der Wildenclique in die mit Seifenlauge gefüllte Blechbadewanne warfen, um eine wilde Wasserschlacht nach Wildenmanier zu zelebrieren. Die eigentliche „Geldbeutelwösch“ geriet dabei etwas ins Hintertreffen, denn Geldbeutel gab es nur wenige, denn das Gros der Wäsche betraf alte, ausgediente Hand- und Einkaufstaschen, die mit den Rufen „s‘isch Geldbeutelwösch“ durch die Gegend geworfen wurden.
Die Gaudi, Mann gegen Mann an der Badewanne stand daher eindeutig im Vordergrund des Geschehens, während die Geldbeutelwäsche durchaus einen historischen Hintergrund zu verzeichnen hat. Früher sammelte man die während der Fasnacht liegengebliebenen Geldbeutel ein, um die Inhalte dem Narrensamen zukommen zu lassen. Weil heute so gut wie keine Geldbeutel mehr liegengelassen werden, so die Erkenntnis der Karsauer Narren, sammelten die „Wilden“ am Aschermittwochvormittag im Karsauer Dorfkern Taschen und einige wenige Geldbeutel ein und erhielten somit auch einige Spenden. Diese werden auch künftig der Fasnacht und dem Karsauer Narrensamen zugutekommen.