Der SV Karsau war Anfang des Jahres von der Ankündigung der Autobahn GmbH, das Vereinsheim und die Lagerhalle abreißen zu wollen, kalt erwischt worden. Nun gibt es eine einvernehmliche Lösung, wie der Verein in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Autobahn GmbH erklärt.
Wie Uwe Wenk, Vorsitzender des Fördervereins, mitteilt, habe es einen Ortstermin mit Vereinsvertretern, der Stadt sowie der Autobahn GmbH gegeben. „Die Besprechung verlief in angenehmer, offener Atmosphäre“, so Wenk. Wenk beschrieb die Situation des SV Karsau und die Bedeutung der alten Sportanlage für den Verein. Der alte Sportplatz wird als Trainings- und Ausweichplatz genutzt. Die Technik der Flutlichtlichtanlage befindet sich im alten Vereinsheim; ebenso eine Toilettenanlage. Der Gastraum der ehemaligen Vereinsgaststätte ist zu einem Besprechungs- und Versammlungsraum umgewandelt worden.
Die ehemalige Trainings- und Festhalle wird nur noch als Lagerhalle genutzt, da aufgrund des Waldabstands eine andere Nutzung nicht mehr möglich ist. Es wäre für den Verein vorteilhaft, die Lagerhalle weiterhin als solche nutzen zu können, jedoch ist dies für den Verein nicht von existenzieller Bedeutung. Daher hatte der Vorstand des SV einen Antrag formuliert, das Vereinsheim weiter nutzen zu dürfen, während man auf die Lagerhalle verzichten könne.
Ursula Zuberer, Sachbearbeiterin für Liegenschaften bei der Autobahn GmbH, erklärte, dass es durch den Wechsel der Zuständigkeit vom Regierungspräsidium zur Autobahn GmbH zu dieser Situation gekommen sei. Es sei nicht die Absicht gewesen, den Verein zu überrumpeln. Im Kaufvertrag war eine Übergabe des Kaufgegenstands mit einer Frist von drei Monaten vereinbart worden. Welche Bedeutung die beiden Gebäude für den Verein haben, sei so nicht bekannt gewesen. „Das alte Vereinsheim in Verbindung mit dem Fußballplatz dem SV Karsau zu erhalten, wäre insgesamt und insbesondere unter dem Aspekt der Vereinsförderung sowie der Förderung des Jugendsports eine gute Lösung“, so Zuberer. Die Autobahn GmbH will mit dem SV Karsau einen entsprechenden Pachtvertrag abschließen. Der Verein soll das Vereinsheim weiterhin nutzen können. Die Trainings- und Festhalle sollte jedoch abgerissen werden.
Nach Aktenlage sollte dies schon 2017 geschehen, da die Nutzung damals untersagt worden war. Warum diese Intention in den Folgejahren nicht weiterverfolgt wurde, ist nicht mehr feststellbar. Der Abriss der Halle würde in Verbindung mit dem Abriss eines weiteren Gebäudes auf der Gemarkung Schwörstadt erfolgen.
Vanessa Riedl, Vorsitzende des Tennisclubs Karsau, bat darum, mit dem Abriss frühestens Mitte September zu beginnen, da in den Sommermonaten Hochsaison herrscht und die Tennisplätze täglich bespielt werden. Ende September wäre noch vorteilhafter. Der Club hat sein Areal genau neben dem SV-Heim. Zuberer sicherte zu, den Abriss entsprechend zu planen. Während der Abrissarbeiten, die vermutlich drei Wochen dauern könnten, wird es zu Einschränkungen auf dem Parkplatz zwischen Vereinsheim und Halle kommen.