Rheinfelden/Schweiz – „Weil es um Leben oder Tod geht, sollte immer großzügig alarmiert werden“, halten der zuständige Rheinfelder Vizeammann Walter Jucker und Feuerwehrkommandant Marc Leber in einer gemeinsamen Stellungnahme fest. Vergangene Woche hatte der Chef des Rheinfelder (Schweiz) Rheinrettungsdienstes Alarm geschlagen: Richard Graf kritisierte, dass bei Notfällen im Rhein der Rheinrettungsdienst der Rheinfelder Feuerwehr häufig zu spät oder gar nicht alarmiert werde.
Graf nannte Beispiele. Auch die Verantwortlichen der Schweizer Stadt Rheinfelden sehen hier Verbesserungspotenzial: „Bei einem Alarm von deutscher Seite und Info an die Alarmstelle in der Schweiz würde eine automatische Auslösung der Schweizer Rettungskräfte begrüßt werden.“ Dies geschieht bisher offenbar nicht. Wenn die deutsche Seite die kantonale Notrufzentrale in Aarau über einen Notfall im Rhein bei Rheinfelden informiert, dann wird nicht automatisch der Rheinfelder Rheinrettungsdienst aufgeboten, obwohl dieser permanent ein Boot im Wasser hat und sehr schnell zur Stelle wäre. Teilweise werde dann nur eine Polizeipatrouille geschickt, kritisierte Richard Graf. Walter Jucker und Marc Leber meinen dazu: „Wenn die landbasierten Rettungskräfte beidseits des Rheins aufgeboten sind, sollten auch die nautischen Rettungskräfte beidseits des Rheins aufgeboten werden.“
Ein guter Austausch
Die Verantwortlichen der Stadt sind in dieser Sache bereits Anfang des Jahres beim Kanton vorstellig geworden. „Es ging damals ebenfalls um eine Nicht-Alarmierung des Rheinrettungsdienstes bei einem Ereignis auf deutscher Seite. Die Alarmstelle Schweiz wurde von der zuständigen Stelle entsprechend informiert“, schreibt die Stadt dazu. Der Austausch zwischen dem Rheinfelder Rheinrettungsdienst und dem Team der DLRG Badisch Rheinfelden funktioniere sehr gut, wie beide Seiten bestätigen. Es werde auch regelmäßig gemeinsam geübt. Die Herausforderung sei aber, dass die deutsche Leitstelle in Lörrach und die Schweizer Notrufzentrale in Aarau bei einem Notfall auch die richtigen Einsatzkräfte alarmieren. Die Stadt attestiert der Rheinrettung, dass sie gute Arbeit leistet, „unser Rheinrettungsdienst hat schon zahlreiche Leben gerettet.“ Dies setze aber voraus, dass die Alarmierung richtig funktioniert.