Rheinfelden – Die Doppelausstellung „Holz Schnitt Bild“ zeigt Arbeiten der Malerin Silke Gerfen aus Freiburg und des Holzbildhauers Roland Köpfer aus Laufenburg. Zu jedem Bild Gerfens hat Köpfer als Pendant eine in Farbe oder Form passende Skulptur gestellt, sodass sich Gemeinsamkeiten auftun und die Werke in Dialog treten.
Der besondere Aufbau der Ausstellung kam bei der Vernissage hervorragend an. Lenita Claassen vom Kulturamt begrüßte die Gäste. Der Titel lasse Raum für Interpretationen, so Claassen: „Lassen Sie sich inspirieren von der Kraft der Linien, der Tiefe der Strukturen und der Lebendigkeit der Werke.“ Die Malerin und der Bildhauer stellten sich in einem gegenseitigen Interview vor. So wollten sie voneinander wissen, woher sie ihre Inspirationen nehmen. Silke Gerfen wird, wie sie sagte, vom Leben selbst, aber auch von der eigenen Familiengeschichte inspiriert. So wurde eine Kiste mit alten Familienfotos aus der Kriegs- und Nachkriegszeit zum Auslöser für die Bilderreihe „Käthe“. Die Gesichter der Figuren sind nicht genau ausgearbeitet, weil sie stellvertretend für viele Menschen dieser Kriegsgeneration stehen können.
Etwa 50 Skulpturen, ein Querschnitt durch sein Schaffen, steuert Roland Köpfer bei. „Wenn mich das Holz gefunden hat, kommt die Inspiration von selbst“, sagt er. Das Holz, teils Fundholz oder Totholz, sagt dem Bildhauer, wo es lang geht, es bestimmt die Gestaltung mit. Er lässt sich von den Formen, dem Wuchs, der Maserung des Holzes leiten. Vorwiegend verwendet Köpfer heimische Hölzer, Eiche, Nussbaum, Kirschbaum, aber auch andere Sorten wie Linde und Eibe, aus denen er figürliche oder organisch-abstrakte Skulpturen gestaltet. Bei den Größeren arbeitet er mit der Kettensäge, ansonsten in Handarbeit mit Stechbeitel, Raspeln, Feilen, Schälmesser. Köpfer arbeitet mit dem, was er vorfindet, seine Skulpturen sind meist naturbelassen, geölt, gewachst, zum Teil auch gebrannt.
Köpfer hat Holzlöffel und kleine hölzerne Accessoires für einen wohltätigen Zweck angefertigt. Die Besucher dürfen sich aus der „Schatzkiste“ ein Geschenk aussuchen, im Gegenzug für eine angemessene Spende an die Rheinfelder Tafel. Schon am Vernissage-Tag kamen bereits 500Euro zusammen.
Die Ausstellung ist bis 27. April samstags, sonn- und feiertags von 12 bis 17¦Uhr zu sehen. Künstlerführungen gibt es am 9.¦Februar, 9.¦März und 13.¦April, jeweils 14.30¦Uhr.