Citymanager aus deutschen und schweizerischen Städten treffen sich bereits zum zweiten Mal. Diesmal fand das grenzüberschreitende Netzwerktreffen in Rheinfelden/Schweiz statt. Die Herausforderungen, denen sich die Citymanager stellen müssen, ähneln sich in den Städten beiderseits des Rheins.
Beim zweiten grenzüberschreitenden Netzwerktreffen des Citymanagements unternahmen die Citymanager Steffen Günther (Rheinfelden/Baden) und Corinna Caracuta (Rheinfelden/Schweiz) sowie die Wirtschaftsförderinnen Silke d‘Aubert (Grenzach-Wyhlen) und Elisabeth Vogt (Bad Säckingen) einen Rundgang durch das schweizerische Rheinfelden.
Durch eine Vernetzung auf Ebene des Citymanagements profitieren alle Städte. „Die Besucher bleiben nicht in einer Stadt, sondern wollen die Region kennen lernen, deswegen ist es wichtig, dass wir die Region auch kennen“, meint Elisabeth Vogt. Thematisch wurde vor allem über die kommende Weihnachtssaison gesprochen und wie die Städte das Thema aufgrund der Corona-Pandemie aufgreifen. Die im August aufgenommenen Netzwerktreffen sollen vier bis fünfmal im Jahr immer in einer andere Gemeinde stattfinden.
Ein Citymanagement ist in vielen Städten noch neu, daher treffen unterschiedliche Konstrukte aufeinander, meint Günther und Vogt sagt, dass die Städte von einander lernen können. Weitere Citymanager sind bei den Treffen willkommen. „Es gibt eine Menge Herausforderungen, die sich grenzüberschreitend ähnlich sind, deswegen brauchen wir den Austausch“, meint Günther. Herausforderungen stellen der demographische Wandel und die Digitalisierung dar. Leerstände in den Innenstädten, alternde Inhaber und ungeregelte Nachfolgen sind ebenfalls Aufgabenfelder der Citymanager.
Caracuta verweist darauf, dass sich der stationäre Handel durch zusätzliche Serviceangebote vom Online-Handel abheben kann. „Es geht darum neue Allianzen zu gestalten“, sagt Günther und führt beispielhaft an, dass die Schaufenstergestaltung eines Geschäftes durch ein anderes Geschäft mit dem größeren Knowhow gemacht werden könne. Aufgabe der Citymanager ist es die zwei Geschäfte zusammenzubringen. Vogt erklärt: „Wenn das ganze Quartier aufgewertet wird, nutzt das allen Geschäften.“ Große Ketten brauche es zwar auch, aber inhabergeführter Einzelhandel sei immer die bessere Alternative.
„Es geht darum, Attraktivität zu schaffen“, sagt d‘ Aubert und Caracuta erklärt: „Wir möchten wie ein Shopping-Center denken.“ Es brauche gute Parkplätze und einen guten öffentlichen Nahverkehr in Verbindung mit einem idealen Geschäfte-Mix, damit die Kunden schnell rein kommen, um einen guten Shopping-Tag zu verbringen. Günther meint: „Die Herausforderung ist multifunktional zu sein.“ Neben dem Einzelhandel sollen die Innenstädte auch Begegnungsraum sein und Aufenthaltsqualität bieten.
Durch Veranstaltungen in der Innenstadt könne der Einzelhandel zusätzlich gestärkt werden, wobei dadurch vor allem neue Besucher angelockt werden sollen. „Es muss nicht alles wirtschaftlich sein“, sagt d‘Aubert. In Grenzach sei zum Beispiel in die alte Apotheke nach jahrelangem Leerstand das Familienzentrum eingezogen. Nach dem Besuch des Familienzentrums würden auch Gastronomie oder Einzelhandel genutzt, meint d‘ Aubert. Das nächste Netzwerktreffen soll 2022 in Grenzach-Wyhlen stattfinden.