Wie richtig dargestellt, sei das Stadtjubiläum unter völlig anderen finanziellen Vorzeichen geplant gewesen. Ursprünglich waren 600.000 Euro für den Haushalt 2021/22 vorgesehen. „Dieses Geld wurde Schritt für Schritt auf den nunmehr kläglichen Betrag von 13.000 zusammengestrichen.“ Mit dem Weggang einer wesentlichen organisatorischen Stütze des Stadtjubiläums breche im Grunde die gesamte Vorbereitung zusammen.
Dies umso mehr, als auch die für diesen Bereich zuständige sehr engagierte Bürgermeisterin wegen ihrer Bundestagskandidatur bald kaum noch zur Verfügung stehe. „Wir haben in Voraussicht solcher drohenden chaotischen Zustände im Kulturbereich bereits im Dezember 2020 einen Antrag auf Verschiebung des Jubiläums auf das Jahr 2025 gestellt, der aber abgelehnt wurde“, hält Lohmann weiter fest.
Er werde nunmehr der Fraktion vorschlagen, einen Eilantrag auf Unterrichtung zu stellen, sowie das Jubiläum zumindest um ein Jahr zu verschieben. Auch eine Aufstockung der Haushaltsmittel für 2022 werde wegen der zu erwartenden drastischen organisatorischen Mängel nicht mehr helfen können. Im nächsten Jahr muss außerdem unbedingt die ursprünglich eingeplante eigene Stelle neu geschaffen werden, die für das Stadtjubiläum zuständig sein soll. „Sonst fahren wir das Jubiläum endgültig an die Wand. Die Blamage für Rheinfelden wäre nicht auszudenken“, schreibt Lohmann. Auch andere Städte hätten ähnliche Events wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Ein ganz so düsteres Bild zeichnet Gustav Fischer (SPD) nicht, auch wenn er die Kündigung Fuders als „Schlag“ betrachtet. „Ich sehe aber keinen Grund, das Jubiläum abzublasen.“ Die Arbeitstreffen hätten bereits konkrete Vorstellungen erbracht, die Stimmung in der Gruppe sei gut. „Auch wenn mir die Personalsituation in der Verwaltung zu denken gibt.“
Für die Freien Wähler ist Karin Reichert-Moser Mitglied in der Lenkungsgruppe und auch sie hat keine Bedenken hinsichtlich des Jubiläums, wie sie gegenüber der Zeitung betont. Auch sie bedauere den Weggang von Fuder.
Eine Option
Bürgermeisterin Diana Stöcker räumt gegenüber der Zeitung ein, dass das Kulturamt bis vor kurzem unterbesetzt gewesen sei. Anfang April habe ein neuer Sachbearbeiter begonnen. „Da wären wir eigentlich wieder vollständig gewesen.“ Durch die Kündigung, die auch für Stöcker überraschend gekommen sei, sehe die Situation nun wieder anders aus. „Wir werden das aber ganz schnell lösen und haben schon eine Option ins Auge gefasst.“ Die Stelle werde schnell wieder besetzt werden, so Stöcker, so dass auch in der Verwaltung ohne großen Unterbruch am Stadtjubiläum weitergearbeitet werden könne.