Rheinfelden – Trotz eines verregneten Mai und Juni zeigt sich Dirk Zebisch zufrieden mit der Bilanz für die auslaufende Freibadsaison in Rheinfelden. Zebisch leitet das Bad kommissarisch, seit dem Weggang des ehemaligen Bäderleiters Daniel Klein-Palmer. Es sei vor allem der wettermäßig maue Juni gewesen, der die Besucherzahlen in dieser Saison gedrückt habe, erklärt Zebisch: „Viele Besucher kaufen sich im Juni Saisonkarten, wegen des Wetters waren es in diesem Jahr weniger als üblich – das macht sich im Laufe der Saison bemerkbar, dass die Eintritte weniger sind“, sagt Zebisch. So zählte das Bad im Juni lediglich 9000 Eintritte. Im Vergleich: Im August waren es 25.000 Eintritte.
Zudem startete das Rheinfelder Freibad wegen organisatorischer Gründe eine Woche später in die Saison als geplant. „Unter den gegebenen Umständen können wir mit der Saison aber zufrieden sein“, blickt Zebisch zurück. Bis auf den Weggang des ehemaligen Bäderleiters – für den bereits eine Nachfolge gefunden wurde – gab es aber keine Personalprobleme. „Im Oktober übernimmt ein 25 Jahre junger Meister die Leitung der Bäder“, blickt Zebisch positiv in die Zukunft.
Am 14. September wird das Freibad in dieser Saison zum letzten Mal geöffnet haben. Rund 61.000 Eintritte zählt das Bad bisher. Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 57.000 Eintritte. Zwar wird jedes Jahr die Marke von 80.000 Eintritten angepeilt, aber das ist aus der Sicht von Zebisch utopisch: „Seit Corona sind in fast allen Freibädern die Eintrittszahlen um ein Drittel zurückgegangen.“
Ertrinkungs- oder Beinahe-Ertrinkungs-Unfälle gab es in dieser Saison nicht. „Wir greifen schon sehr früh ein. Wenn wir unbeaufsichtigte Kleinkinder auf der Wiese rumlaufen sehen, suchen wir mit dem Kind die Eltern und bringen es zurück“, so Zebisch. Zwar war der Rettungsdienst einige Male zum Freibad ausgerückt, das war laut Zebisch aber, weil ein Badegast beispielsweise einen Ball gegen die Nase bekommen hat. Was ihm in dieser Saison aber besonders ins Auge gefallen ist, sind die jungen Erwachsenen, die vom Fünf-Meter-Brett springen: „Die Jungen überschätzen sich oft. Darunter fallen aus meiner Beobachtung die 16- bis 25-Jährigen. Wir hatten einige Fälle, bei denen sie vom Turm springen und mit vom Körper abgespreizten Armen eintauchen – da ist dann mal schnell die Schulter ausgekugelt.“
Ansonsten sei die Saison sehr ruhig verlaufen. Zu nennenswerten körperlichen Auseinandersetzungen unter den Badegästen kam es nicht. Allerdings musste die Polizei vier Mal zum Bad ausrücken, um ein Hausverbot durchzusetzen. Hintergrund dafür waren Beleidigungen – auch dem Badpersonal gegenüber. „Es waren insgesamt vier Erwachsene, die diese Saison ein Hausverbot bekommen haben. Dieses ist allerdings nur einen Tag gültig. Wenn sich die Besucher am nächsten Tag benehmen können, sind sie wieder willkommen“, sagt Zebisch.
Bis auf einen halben Tag hatte das Rheinfelder Freibad in dieser Saison durchgehend geöffnet. Zu der halbtägigen Schließung kam es, weil dem Freibad das Wasser ausgegangen ist. „An der Kreuzung Werderstraße/Mouscron-Allee kam es bei Bauarbeiten zu einem Wasserrohrbruch. Wir waren deshalb für ein paar Stunden von der Wasserzufuhr abgeschnitten“, sagt Dirk Zebisch.
In Zukunft hofft Dirk Zebisch, dass das Rheinfelder Freibad seinen Besuchern längere Öffnungszeiten anbieten kann. Von Anfang Mai bis Ende September – das hält Zebisch für machbar, wenn man am Anfang und am Ende der Saison nur einen Teil der Bäderanlage öffnet. Ob es zu den verlängerten Öffnungszeiten aber bereits in der nächsten Saison kommen kann, müsse erst mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat besprochen werden.