Rheinfelden Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Großmutter und Enkel, Bruder und Schwester: Verschiedene Konstellationen waren beim Familienmusizieren an den Klaviertagen der Musikschule zu erleben. Das ganze Jahr, so Musikschulleiter Bernward Braun, stehe im Zeichen des Familienmusizierens. So sind die Angehörigen von Klavierschülern aus allen Klassen aufgerufen worden, mitzumachen und ihre Instrumente vom Speicher zu holen. Etliche meldeten sich und so kam ein buntes Programm zustande, in dem Generationen zwischen sieben und 70 Jahren miteinander musizierten.
Als kleinen Appetitanreger gab es ein Vorspiel im Orffsaal, das den jüngeren Klavierschülern Gelegenheit bot, zu zeigen, was sie schon können. Für Frida Urbanzcik war es das erste Mal, dass sie vor Publikum auftrat. Aufregung ließen sich die Nachwuchsmusiker nicht anmerken, alle zeigten sich mit bemerkenswerter Sicherheit und Spielfreude an den Tasten, sei es Ben Fischer mit einer sphärischen Musik des Filmkomponisten Hans Zimmer oder Maxim Schmidt mit meditativen Klängen des bei Jugendlichen angesagten Ludovico Einaudi, sei es Moritz Ferstl mit Chopin oder Sam Brugger mit kurzen Stücken.
Der elfjährige Lev Khudiakov aus der Ukraine, der seit drei Jahren in Schwörstadt lebt, ließ nicht nur mit dem rhythmisch präzise gespielten „Alla Turca“-Satz von Mozart aufhorchen, sondern spielte zusammen mit seiner Großmutter Maryna Khudiakova, die 40 Jahre Erfahrung als Klavier- und Tanzlehrerin an einer Ballettschule hat, vierhändig mit Schwung und Klangsinn den Walzer aus dem Ballett „Dornröschen“. Die beiden traten auch am Sonntag im Orffsaal bei der Familien-Matinee auf.
Die Geschwister Dale und Jennifer Burzinski, Henrik und Julika Imhof, Jakob und Janik Vogel sowie Zhouen und Zhou Xin Jiang traten ebenso auf, wie Boris Burkhardt und sein Sohn Leonardo. Sie alle zeigten ein harmonisches und munteres Zusammenspiel. Poetisch und märchenhaft wurde es bei Michael Renz und seiner Großmutter Olga Vajdova, die an zwei Klavieren mit einem Elfentanz und Dornröschens Traum bezauberten.
Auch andere Instrumente kamen zum Einsatz. So trat Simon Klein an der Trompete mit seinem Bruder Anton (Klavier) mit dem jazzig getönten Regenblues und dem flotten Dachziegel-Ragtime auf. Die Geschwister Eloise, Eléonore und Valentin Post entzückten mit einem hübschen Menuett, das Klavierlehrer Buttgereit eigens für diese seltene Besetzung Kontrabass, Oboe und Klavier komponiert hat.
Mit mehreren Beiträgen bereicherten die Schwestern Talia (Violine und Klavier) und Emily Goltz (Klavier) und ihre Mutter Sonja Goltz (Violine und Gesang) das Programm. Zum krönenden Finale sang Sonja Goltz, Mezzosopranistin im Opernchor des Theaters Basel, begleitet von Tochter Emily und Lehrer Donkel, einen bewegenden Song aus dem Musical „Les Misérables“.